Die Abrissbagger warten schon

TRIER. In 39 Tagen ist die Landesgartenschau zu Ende. Danach beginnt sofort der 250 000 Euro teure Rückbau der temporären Anlagen. Ab dem 25. Oktober heißt es deshalb: "Betreten der Baustelle verboten". Im Frühjahr 2005, so Oberbürgermeister Helmut Schröer, werde der neue Petrisberg der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht - kostenlos.

Wer hofft, sich das Landesgartenschau-Gelände nach dem offiziellen Ende in Ruhe und umsonst ansehen zu können, der irrt sich. "Am 24. Oktober ist definitiv Schluss", betont Schröer. "Der Petrisberg wird dann wieder zur Baustelle und ist deshalb für die Bevölkerung vorerst nicht mehr zugänglich." Während der Bauarbeiten werde das Gelände rund um die Uhr bewacht. Die im LGS-Finanzplan für den Rückbau vorgesehenen 250 000 Euro scheinen ein geringer Betrag für einen derart umfangreichen Abriss zu sein. "Diese Summe zeigt, wie sehr das Prinzip der Nachhaltigkeit die Landesgartenschau prägt", sagt Matthias Schmauder, Geschäftsführer der LGS GmbH. Der größte Teil der Abrissarbeiten wird im Promenadenpark ablaufen, im Sattelpark sind laut Schmauder nur "kleinere Korrekturen" erforderlich.Schneller Abriss, zügige Vermarktung

Der Biergarten, das Sportgelände und die Spiellandschaften werden auch auf dem neuen Petrisberg Anziehungspunkte bleiben, ebenso die kunstvollen Gärten der Partnerstädte. Ob der Biergarten für einen bestimmten Zeitraum geschlossen wird oder ohne Unterbrechung weiter betrieben wird, ist unklar, denn noch wurde kein Pächter gefunden. Andere Attraktionen, die in den vergangenen Monaten Hunderttausende angezogen haben, gibt es nur noch 39 Tage lang. Die Hallenschau und die akustisch besonders wertvolle Kuppel des Obscuratoriums werden abgerissen. Gerade die Hallenschau muss schnell weg. "Ein Abriss ohne Verzögerungen ist auch im Sinne der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg erforderlich, da die frei werdenden Bauflächen zügig vermarktet werden sollen", erläutert Schmauder. Die durch den Abriss der Blumenhalle und den Wegfall des Wechselflors frei werdende 1 A-Lage direkt am Wasserband sei bereits ausgebucht: "Alle Grundstücke sind verkauft. Die Bauherren sollen noch 2004 mit der Errichtung ihrer Objekte beginnen können." Die farbenprächtigen Gebäude der Bauausstellung am Wasserband werden natürlich erhalten bleiben, aber der Öffentlichkeit nach dem Ende der LGS nicht mehr zur Verfügung stehen, da die Eigentümer einziehen. Ab dem 15. November soll die Straßenverbindung vom Wissenschaftspark zur Sickingenstraße wieder geöffnet werden - das kündigte Triers Baudezernent Peter Dietze an. "Die Stadt hat alle Maßnahmen mit der Landesgartenschau GmbH und der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg so abgestimmt, dass der Sattelpark zu Beginn 2005 wieder als öffentliche Fläche zugänglich ist", betont Dietze. Die Arbeit der nur 17 Mitarbeiter starken Landesgartenschau GmbH ist am 24. Oktober noch nicht zu Ende. "Während des Rückbaus wird die Gesellschaft im Auftrag der Stadt Trier bis zum Jahr 2005 für die Pflege der Gesamtanlagen verantwortlich sein", erläutert der Baudezernent.Folgekosten von 500 000 Euro pro Jahr

Danach soll eine Nachfolgegesellschaft das Ruder übernehmen. Die Pflege der nach dem Rückbau 20 Hektar großen Fläche und der Anlagen werde pro Jahr eine halbe Million Euro kosten. "Wir werden dieses Gelände nicht nur verwalten, sondern effektive Naherholung anbieten", kündigt Oberbürgermeister Schröer an. Die LGS erwartet in dieser Woche den 600 000. Besucher. Das noch nicht näher bezifferte Millionendefizit wird ein Thema in der November-Sitzung des Stadtrats sein.

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