Schulsport Die alte Wolfsberghalle bleibt so lange stehen, bis die neue fertig ist

Bevor die geplante neue Sporthalle am Wolfsberg nicht fertig ist, wird die marode alte Halle nicht aufgegeben. So soll verhindert werden, dass Tausende Schulsportstunden ausfallen.

Die alte Wolfsberghalle Trier bleibt so lange stehen, bis die neue fertig ist
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Die alte Wolfsberghalle ist in einem erbärmlichen Zustand: Das Dach hat so viele Löcher, dass gar nicht mehr alle lokalisiert werden können und es durchregnet. Auch die Fugen zwischen den Stahlbetonteilen der Außenwände sind undicht. Es dringt so viel Nässe ein, dass an den Innenwänden das Wasser herabläuft.

Die viele Feuchtigkeit hat auch den Hallenboden in Mitleidenschaft gezogen: Das Wasser hat die Unterkonstruktion zersetzt, teilweise hängt der Oberboden durch. „Verletzungsgefahr ist mittelfristig nicht auszuschließen“, hatte die Stadtverwaltung schon vor knapp 1,5 Jahren mitgeteilt. Um die Halle ist es so schlecht bestellt, dass jederzeit mit ihrer zwangsweisen Schließung gerechnet werden muss.

Um Abhilfe zu schaffen, bis der geplante Hallenneubau am Wolfsberg fertig ist (siehe Extra), hatte das Rathaus den Stadtrat im Mai 2017 beschließen lassen, dass die städtische Messeparkhalle in den Moselauen so umfunktioniert wird, dass Schul- und Vereinssport möglich ist (der TV berichtete). Nach mehr als einem Jahr Planung hat Sportdezernentin Elvira Garbes am Dienstagabend dem Schulträgerausschuss mitgeteilt, dass daraus nichts wird. Grund: Umbauten und die Ausstattung der Messeparkhalle mit Sportböden und -gerät schlügen mit 790 000 Euro zu Buche. Weil in der Messeparkhalle für den Schul- und Vereinssport ein spezieller Boden ausgelegt wird, der bei anderen Veranstaltungen allerdings wieder ausgebaut werden muss, kommen jährlich rund 20 000 Euro dazu.

Für den Buspendelverkehr zwischen Integrierter Gesamt­schule auf dem Wolfsberg und dem Messepark würden weitere 45 000 Euro pro Jahr anfallen. Und selbst wenn diese Summe investiert würde: In den vergangenen beiden Jahren war die Messeparkhalle an rund 60 Tagen pro Jahr durch Messen, Ausstellungen und andere Veranstaltungen belegt – und hätte nicht für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung gestanden. Für die Busfahrten zwischen IGS zur Messehalle gingen zuzätzlich rund 30 Prozent der Sportstundenzeit drauf

Ohne die Messeparkhalle stünden Hunderte Schüler und Vereinssportler bei einer plötzlichen Schließung der maroden Wolfsberghalle ohne Trainingsstätte dar. Die Sportstunden auf andere Hallen im Stadtgebiet zu verteilen, wäre wegen des vielen Busverkehrs teuer und aufgrund mangelnder Kapazitäten auch gar nicht möglich.

Um einen Ausfall Tausender Trainingsstunden zu verhindern, soll daher nun ein anderer Plan funktionieren: Die Wolfsberghalle soll für 290 000 Euro notdürftig saniert werden. Fassade, Dach und Bodenbelag können laut Sportdezernentin Garbes mit diesem Geld so weit instand gesetzt werden, dass die Schließung der Halle zumindest nicht mehr akut droht. In trockenen Tüchern ist damit allerdings nicht alles. Trotz der Not-Sanierung bleiben Risiken:

Das seit Jahren feuchte Klima könnte dafür gesorgt haben, dass die Konzentration an Schimmelsporen in der Atemluft die Grenzwerte für eine Sporthalle überschreitet. Trotz Sanierung könnten sich in dem alten Dach weitere Löcher auftun. Außerdem könnte der Schwingboden trotz Erneuerung des Bodenbelags „versagen“, fasst das städtische Amt für Gebäudewirtschaft zusammen. Bei den genannten Sanierungsmaßnahmen handele es sich daher „ausschließlich um temporäre Sicherungen. „Es besteht die Gefahr, dass weitere, derzeit noch nicht absehbare Schäden zur Schließung der Halle führen“, teilt die Stadtverwaltung mit.

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