Gesundheit In Pflegeheimen könnte bald mehr getestet werden

Trier/Kell am See · Die Bundesregierung plant ein Gesetz, das die Kostenübernahme für mehr Corona-Tests auch in Trierer Seniorenzentren klären könnte.

Die Bundesregierung plant ein Gesetz, das die Kostenübernahme für mehr Corona-Tests auch in Trierer Seniorenzentren klären könnte.
Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Es soll bundesweit mehr auf Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger getestet werden – insbesondere in Pflege-Einrichtungen. Eine entsprechende Gesetzesvorlage stellte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) jüngst vor.

Im DRK-Seniorenzentrum in Kell am See sind bereits wiederholt Abstriche bei Bewohnern und Mitarbeitern gemacht und im Labor untersucht worden. Dort waren kurz nach Ostern erste Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt worden. Vergangene Woche stieg die Zahl auf zehn. Am Donnerstag bestätigte Einrichtungsleiter Michael Pauken weitere Fälle „im niedrigen einstelligen Bereich“. Eine genaue Zahl könne er nicht nennen, da noch Ergebnisse ausstünden.

Im Landkreis Trier-Saarburg gab es laut Gesundheitsamt bis Freitag insgesamt 185 Infizierte. In Trier stieg die Zahl auf 99 bestätigte Infektionen, bei 239 Menschen in Kreis und Stadt wurde die Quarantäneverfügung aufgehoben.

Michael Pauken betonte, dass es bei allen Betroffenen in Kell bislang relativ milde Krankheitsverläufe gebe – auch bei sechs Bewohnern, die sich in Trier im Krankenhaus befänden. Keiner müsse beatmet werden.

Laut dem Gesetzentwurf der Bundesregierung sollen künftig die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Testungen übernehmen, auch bei fehlenden Symptomen. Das lehnen die Kassen bislang ab. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm hat die Kreisverwaltung seit Anfang April in elf Seniorenheimen insgesamt 1080 Menschen testen lassen. Vier Ergebnisse, heißt es, seien positiv gewesen. Testungen in weiteren Einrichtungen sollen folgen.

Im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts Trier dagegen gibt es bislang keine flächendeckenden Tests in Pflegeheimen. Pressesprecher Thomas Müller erklärte dazu: „Ein Problem ist, dass die Krankenkassen bislang Tests nur dann bezahlen, wenn Krankheitssymptome vorliegen.“ Zudem sei eine Testung immer nur eine „Momentaufnahme“. Das Ergebnis bedeute nicht, dass das Virus in der nächsten Woche nicht doch in einer Einrichtung auftauche. Testungen müssten demnach regelmäßig erfolgen – bislang eine Kostenfrage. Mit dem angekündigten Gesetz sei diese Kostenfrage in Kürze geklärt, sollten die Kassen mitspielen, sagte Müller: „Sobald es in Kraft ist, kann auch in sensiblen Bereichen mehr getestet werden.“

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