Die Bunker-Bands lassen bitten

TRIER. Jubiläum auf drei Bühnen: 18 Bands spielten beim Festival "Der Bunker bebt!" im Ex-Haus vor insgesamt 1000 Besuchern. Als Gast standen die Rocker von "The pride of every mother in law" und die Trierer Hardpolka-Kultband "The Shanes" auf der Bühne. Seit zehn Jahren zeigen bei dem Konzert die Bands, die im Hochbunker in Trier-Nord proben, ihr Können.

Blues, Rock, Punk, Hiphop - und ein einzelner Schlagzeuger: Bund gemischt ist das Repertoire der Bands aus dem Bunker. Auf drei Bühnen zeigen sie gleichzeitig ihr Können: im großen Exil, im kleinen Exil und im Balkensaal.Sehr experimentell, fast schon ein bisschen psychedelisch präsentiert sich die Band "Spiny Norman". Einen 70er-Jahre Touch bekommt ihre Musik durch den Synthesizer. Der Sänger der Gruppe spielt aber auch schon mal Trompete oder bläst in ein fernöstlich aussehendes Mini-Horn - die Musik bekommt dadurch einen leicht indischen Einschlag.

Musik mit indischem Einschlag

Klassischen, nicht zu harten Rock mit schönen Gitarrensolos spielte die Band "She never complain". Den modernen Rock der holländischen Gruppe "Anouk" coverte "Indigo". Blues spielte "Colours of Blues", Blues-Rock "A pen for your mind". Mit etwas härterem Blues-Rock steht die "Baugroup" des Trierer Musikers Steff Becker auf der Bühne. Geschminkt und mit Perücken auf dem Kopf parodieren die "Gay Shitty Bowlers" die "Bay City Rollers".

Einen Solo-Auftritt der besonderen Art hat Mario Junkes. Eine halbe Stunde lang spielt der Schlagzeuger, der unter dem Namen "S.M.I2.L.E." auftritt, im Balkensaal. Im kleinen Exil treten Punk- und Hip-Hop-Bands auf: "Soulsellers", "Commando" und "Volume" spielten Punk-Rock, "Schall und Rausch" und "French Connection" Hip-Hop.

Einen deutlichen Punk-Einschlag hat die Musik von "Nanny Goat". Seit die Musiker im Jahr 2000 den Rockförderpreis der Tufa abstauben konnten, ist ihre Musik richtig hart geworden. Pures Punk-Gefühl kommt bei der Bühnenschau auf: Während er spielt, hüpft Gitarrist Michael Riefer auf der Bühne umher, derweil kniet Sängerin Anne Gehlen neben ihrem Mikrofonständer.

Zwei Gruppen haben die Bunker-Bands zu ihrem Jubiläum eingeladen: Trotz einer fiebrigen Erkrankung steht der Gitarrist von "The pride of every mother in law" auf der Bühne - ihm zu Liebe lässt Organisator Tommy Reinermann die Musiker früher als vorgesehen auftreten. Als heimlicher Höhepunkt des Abends entpuppt sich die Trierer Hardpolka-Band "The Shanes". Dicht an dicht drängen sich die Besucher im Balkensaal des Exhauses, bereits nach wenigen Shanes-Klassikern fangen sie an zu tanzen. Ein junger Mann mit langen, zotteligen Haaren und wildem Bart hüpft so heftig auf und ab, dass er mit dem Balken, der dem Saal seinen Namen gibt, zusammenstößt.

Überraschungsbesuch vom Stadttheater

Die Shanes haben ihre Bühnenschau im Griff: Die Musiker tragen Kostüme aus dem Musical "Shockheaded Peter", in dem sie derzeit am Trierer Theater zu sehen sind. Als Überraschung haben sie Klaus Michael Nix migebracht: Stimmgewaltig kündigt er die Hardpolkaband zu Beginn ihres Auftritts an - mit einem Plastik-Totenschädel in der Hand.

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