"Die CDU habe ich vom Vater geerbt"

RIOL. In der Kommunalpolitik ist Arnold Schmitt schon lange kein Unbekannter mehr. Doch sein Ziel ist der Landtag. Bei der Wahl am 26. März tritt der CDU-Mann aus Riol erneut als Kandidat für den Wahlkreis 24 (Schweich-Trier) an.

Das Haus der Familie Schmitt liegt am Rioler Ortsrand, nicht mehr weit ist es zur Mosel, und ebenso nahe wird es in ein paar Jahren bis zur größten Touristikanlage der Region sein, dem entstehenden Rioler Freizeitsee. Doch an Freizeit denkt der Hausherr und Ortsbürgermeister von Riol zurzeit nicht. Dem 51-Jährigen stehen anstrengende und aufregende Wochen bevor - als CDU-Landtagskandidat im Wahlkreis Schweich-Trier. Am 26. März nimmt Schmitt seinen zweiten Anlauf nach Mainz. 2002 unterlag er mit 41 Prozent der Stimmen gegen seinen SPD-Kontrahenten Manfred Nink. Sieht er dieses Mal bessere Chancen? "Ich probiere zu gewinnen, mit allem, was mir zur Verfügung steht", antwortet der Kandidat und fügt hinzu: "Nink ist mit einem gesicherten Platz auch bei einer Niederlage im Landtag. Sollte ich auch reinkommen, wäre die Region durch zwei Abgeordnete vertreten. Das kann nur von Vorteil sein." Große Unterstützung erfahre er durch seine Familie: Ehefrau Monika und die beiden Töchter, 13 und 21 Jahre alt. Schmitt: "Meine Frau liebt zwar nicht so sehr die Öffentlichkeit, aber sie hält mir den Rücken frei." Auch sei er bemüht, die Kinder aus seinen politischen Aktivitäten herauszuhalten - auch wenn es schon einmal unvermeidbare Schnittpunkte gebe. Etwa vor der letzten Wahl im Schulunterricht, als die Klasse bei einer "Testwahl" den SPD-Kandidaten gewinnen ließ. "Ich versuche den Kindern daher zu vermitteln, dass man politisch auch verlieren kann", sagt Schmitt, der schon sehr lange "im Geschäft" ist."Da bin ich sofort rückfällig geworden"

Begonnen hatte es im Jahr 1974 mit dem Beitritt zur Jungen Union. Eine Qual der (politischen) Wahl gab damals für Schmitt nicht. "Ich habe die Union von meinem Vater geerbt. Und die Linie der CDU hat mir auch immer gepasst", sagt er. Nicht von Dauer war sein erster erster Auftritt im Rioler Ortsgemeinderat - und das hatte berufliche Gründe. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft in Trier trat er seine erste Stelle bei einem US-Unternehmen in Köln an. Das betraute den inzwischen verheirateten Arnold Schmitt 1984 mit einer Aufgabe im Bremen. 1986 konnte das vom Heimweh geplagte Paar wieder nach Riol zurückkehren. Schmitt: "Hier bin ich sofort rückfällig geworden und gleich wieder in die Kommunalpolitik eingestiegen." 1994 wurde zum Bürgermeister seines Heimatortes gewählt, er ist Mitglied des Verbandsgemeinderates Schweich und seit 2004 Dritter Beigeordneter des Kreises Trier-Saarburg. "Die zurückgehenden Einwohnerzahlen an der Mosel machen mir Sorgen. Doch erst im Landtag beginnt die Ebene, auf der man wirklich etwas bewegen kann", sagt er mit nachdenklichem Unterton. Zeit für Hobbys bleibt dem Kaufmann und Politiker kaum. Aber da wäre die bunte Hühnerschar, die hinter dem Haus gackert. Schmitt: "Die Vögel sind so was wie mein Hobby. Und sie brauchen nicht die Zeit und Zuwendung wie ein Hund." Und besonderen Spaß mache ihm die Arbeit mit den Jugendlichen im Ort. Den "Lehrsatz", wonach die Jugend von heute nichts tauge, lässt Schmitt nicht gelten und meint: "Die halten einen zwar ganz gut auf Trab. Aber wenn man sie vollwertig nimmt, geben sie viel zurück." Und wenn er "mal richtig den Frust" habe, gehe er in den Rioler Beat-Keller - ein Jugendtreff seit den 70er-Jahren - einen trinken.

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