Die ersten Bauherrn auf dem Ermesgraben

Es ist das größte Baugebiet in Rheinland-Pfalz: Am 19. Juli ist der Schweicher Ermesgraben fertig erschlossen für die privaten Bauherren freigegeben worden. Noch in diesem Jahr sollen etwa 70 neue Häuser entstehen. Die ersten Ermesgraben-Bewohner sind voraussichtlich Ralph und Nadine Pietsch aus Trier

Schweich/Trier. (f.k.) Ein Einfamilienhaus in Holzbauweise entsteht am nordöstlichen Rand des Schweicher Erschließungsgebiets Ermesgraben. Das eineinhalbgeschossige Haus in unmittelbarer Nähe der Kita Kinderland ist schon aus der Ferne zu erkennen - ragt es doch deutlich aus dem fertig erschlossenen, aber noch offenen Gelände heraus. Es dürfte voraussichtlich das erste bewohnte Gebäude auf dem riesigen Neubaugebiet sein. Einziehen werden dort Ralph und Nadine Pietsch mit der vierjährigen Tochter Mira. Die beiden Zahntechniker, 32 und 31 Jahre alt, wohnen seit sechs Jahren in einer Wohnung in Trier-Olewig. In dieser "heißen Bauphase" stecken sie jede freie Minute in ihr neues Domizil.

Zum Jahresende muss alles fertig sein



Auch am Donnerstagmorgen ist Ehepaar Pietsch auf seiner Baustelle. Bei unfreundlichem Wetter herrscht reges Treiben: Im Obergeschoss rumoren Handwerker, und vor dem Haus begutachtet Bauherr Pietsch einige zur Auswahl vorgelegte Dachziegelmuster.

Gleich nach der Grundstücksübergabe am 19. Juli hatten sie mit dem Bau begonnen: Nach einer Woche war die Betonplattform des kellerlosen, 155 Quadratmeter umfassenden Gebäudes gegossen.

Am Mittwoch der folgenden Woche begann der Aufbau der aus isolierten Holzelementen maßgeschneiderten Stockwerke. Freitags war die Dachkonstruktion drauf. "Wir müssen fertig werden, denn wir haben unsere Trierer Wohnung schon verkauft. Zum Jahresende wollen dort unserer Nachfolger einziehen", erklärt der 32-Jährige. Er ist gebürtiger Krefelder und nach seinem Bundeswehrdienst an der Mosel "in Trier hängen geblieben". Seine Frau Nadine ist Triererin.

Warum zieht es ein junges Paar von Trier auf den Schweicher Ermesgraben? Da gab es zunächst ein Angebot einer Föhrener Firma für Holzsystembau, auf dem Ermesgraben ein Grundstück als Geldanlage zu erweben. "Doch mit dem Grundstückskauf begannen die Überlegungen, hier auch selbst zu bauen", sagt Nadine. Der Ermesgraben gelte ja nicht gerade als billiges Baugebiet, aber er sei immer noch günstig im Vergleich zu den Trierer Grundstückspreisen. Nadine: "Den Ausschlag gab aber die Schweicher Infrastruktur. Geschäfte Kindergarten, Schule - alles ist in der Nähe vorhanden und anders als in Trier-Olewig schnell mit dem Fahrrad zu erreichen. Hier ist man einfach nicht ans Auto gebunden."

Wenn das Paar im Herbst einzieht, wird es für einige Zeit ein Pionierdasein auf dem noch weitgehend leeren Baugelände führen. Auch in der unmittelbaren Nachbarschaft tut sich noch wenig. Nur das Betonfundament für ein weiteres Holz-Systemhaus liegt nebenan. "Wir werden dort ein Musterhaus errichten, das noch lange leerstehen wird", erklärt Uwe Stöcker vom Föhrener Holzsystembau.

Der TV wird Ehepaar Pietsch in den nächsten Monaten wieder besuchen, um so die weitere Entwicklung auf dem Ermesgraben von "innen heraus" zu verfolgen.

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