Die ersten Flüchtlinge ziehen in Schweich in Wohncontainer ein

Schweich/Kordel/Osburg · Holzhäuser, Häuser, Wohnungen, Sammelunterkünfte und Container. Der Landkreis Trier-Saarburg hat in den vergangenen Monaten die Möglichkeiten zur Unterbringung von Asylsuchenden immer weiter ausgebaut. Weitere Standorte im Landkreis werden folgen.

Von heute auf morgen geht gar nichts. Wer der Meinung gewesen ist, dass Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge über Nacht belegt werden, der sieht sich getäuscht. Ein gutes Beispiel dafür ist Schweich. Dort hat es einige Monate von der Idee einer Wohncontainer-Siedlung im Bereich Schlimmfuhren bis hin zum Einzug der ersten Bewohner gedauert. Nach Auskunft der Kreisverwaltung Trier-Saarburg werden am heutigen Donnerstag eine Familie sowie eine Mutter und ihre Kinder einziehen. Pressesprecher Thomas Müller: "Die weitere Belegung erfolgt dann entsprechend dem Bedarf." Rund 150 Menschen sollen am Ende dort ein Zuhause finden.

Neben den Containern entsteht auf dem Gelände auch ein Gebäude in Holzbauweise. Dort hat der Innenausbau begonnen. Ab Mitte/Ende Februar können dort rund 85 Menschen einziehen, deren Asylverfahren läuft.Holzhaus auch in Konz


Moselaufwärts in Konz wird ebenfalls eine Holzkonstruktion errichtet, die bis zum März bezugsfertig sein soll. Dort wird neben dem bereits seit Jahren bestehenden Übergangswohnheim eine Gemeinschaftsunterkunft für 60 Menschen gebaut. Diese soll im März nutzbar sein. Eine weitere Gemeinschaftsunterkunft aus Stahlcontainern für 117 Asylbewerber wird im weiteren Bereich der Roscheider Straße errichtet und soll ebenfalls im März bezugsfertig sein.
In Saarburg haben die Verantwortlichen bisher vor allem auf eine dezentrale Unterbringung gesetzt. Inzwischen stehen in der ehemaligen Famo-Kaserne 85 Plätze zur Verfügung, die jedoch noch nicht belegt sind. Weitere 65 werden folgen. Eigens für Asylsuchende errichtet wurde auch ein Container-Dorf in Kell, wo bis zu 64 Menschen leben können.
Diese Platzkapazität, zu der auch umgenutzte Hotels oder Plätze in Wohnungen und Häusern gehören, wird noch ausgebaut. An drei Orten im Landkreis sollen neue Gemeinschaftsunterkünfte entstehen: Am weitesten sind die Pläne in Kenn gediehen. Dort sollen im ehemaligen Dachdeckereinkauf (DEG) 100 bis 150 Asylbewerber unterkommen. Der Kreis hat diese Immobile eigens gekauft.

Auch in Kordel sollen bis zu 60 Menschen zumindest vorübergehend untergebracht werden. Wo und wie das bewerkstelligt wird, ist derzeit noch offen. Es finden noch Gespräche mit der Orts- und Verbandsgemeinde statt, sagt Pressesprecher Müller zum aktuellen Verfahrensstand. In Osburg muss noch geklärt werden, wie ein ins Auge gefasstes Gebäude genutzt werden kann und welche Kosten dabei anfallen. In der Hochwaldgemeinde sollen ebenfalls 60 Asylbegehrende unterkommen.Nicht alle bleiben


Angesichts dieser Zahlen stellt sich die Frage, wie viele Menschen insgesamt in den Landkreis gekommen sind. Diese Zahl steht für 2015 fest. Es waren 1231, die entsprechend der Einwohnerstärke auf sechs Verbandsgemeinden verteilt worden sind. In der Verbandsgemeinde Hermeskeil sieht die Sache ein wenig anders aus. Weil dort eine Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende aus dem Boden gestampft worden ist, werden der VG weniger Menschen zugeteilt, als dies rechnerisch möglich ist. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 kamen 353 Asylsuchende in den Landkreis Trier-Saarburg.

Die Verwaltung hat errechnet, wie viele Asylsuchende tatsächlich Ende des Jahres im Kreis gelebt haben. Es sind 1373 gewesen. Aufgrund von Fortzügen oder dem Abschluss des Asylverfahrens sieht die Verteilung auf VG-Ebene auch anders aus als bei der Zuteilung. Ein gutes Beispiel dafür ist die VG Saarburg. Der wurden 152 Menschen zugeteilt. 213 Asylbegehrende lebten jedoch Ende des Jahres in dieser Verbandsgemeinde. Anders die Situation in der VG Konz. Dort gab es an Silvester 2015 insgesamt 267 Asylsuchende, 271 waren der VG im Lauf des Jahres 2015 zugeteilt worden.

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