Trier. Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, ist die Namensgeberin des Gotteshauses im Stadtteil Euren. Es wird vermutet, dass sie dort ihren Landsitz hatte.
1075 eingeweiht wurde die Pfarrkirche dann 1675 von den Franzosen zerstört und erst 1875 im neugotischen Stil wieder aufgebaut. Vor knapp 40 Jahren wurde die Kirche zuletzt restauriert. Jetzt ist sie erneut instandgesetzt worden - und das möchte die Kirchengemeinde gemeinsam mit den Stadtteilbewohnern ab Samstagabend mit einem Pfarrfest feiern (siehe Extra). 2001 waren die ersten Stimmen laut geworden, die Orgel müsse dringend überholt werden, berichtet Verwaltungsratsmitglied Martha Deutsch in ihrer schriftlichen Dokumentation. Der daraufhin gegründete Orgelförderkreis machte sich umgehend daran, die geschätzten Kosten von 75 000 Euro aufzutreiben: Spendenaufrufe, Konzerte, Flohmärkte und vieles mehr wurden veranstaltet, um das Geld zusammenzubringen.
Doch dann setzten Verwaltungsrat und Bistum den Versuchen vorerst ein Ende: Orgel hin, Orgel her, erst einmal müsse der Innenraum adäquat hergerichtet werden, hieß es damals. Und so vergingen, bis alle Gelder bewilligt waren, nochmals mehrere Jahre, in denen die Erneuerung etappenweise umgesetzt wurde.
Eine unliebsame Verzögerung, gleichzeitig aber auch eine Chance: "Wir haben jetzt eine der schönsten Kirchen Triers", schwärmt Brunhilde Thommes-Hibbert vom Pfarrgemeinderat. "Wir sind richtig stolz auf unsere Kirche", fügt Elke Kirn, ebenfalls Mitglied im Pfarrgemeinderat, hinzu.
Derzeit befindet sich die Orgel zwar immer noch hinter einem Baugerüst - die Firma Späth aus Freiburg hat sie 1966 gebaut und jetzt auch dort nach und nach wieder aufgemöbelt - doch erst im Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Wände, Ornamente, Bänke, Boden - das alles ist dagegen schon wieder in Schuss, die Wandfiguren stehen kurz vor der Vollendung.
Ein Jahr lang war die Kirche geschlossen. Die Gottesdienste fanden im Pfarrheim und in der Kapelle des Seniorenzentrums Ago statt. "An Palmsonntag haben wir hier wieder den ersten Gottesdienst gehabt, und das feiern wir jetzt", sagt Pfarrer Franz-Joseph Hohn. "Wir sind hier eingezogen wie Jesus in Jerusalem - es hat nur der Esel gefehlt."
Extra

Samstag, 1. Juni: 18 Uhr Festgottesdienst mit dem Kirchenchor, 19.30 Uhr Eröffnung, 19.45 Uhr Livekonzert mit Sudden Deafness Sonntag, 2. Juni: 10 Uhr Hochamt, ab 12 Uhr Mittagessen, 12.30 Uhr Konzert des Musikvereins Euren, ab 14 Uhr Kaffee, Kuchen, bunter Nachmittag mit Kinderchor, Fair-Trade-Stand, Bücherflohmarkt, Kindergarten, Messdiener, Pfadfinder, Johann-Herrmann-Grundschule; 16 Uhr offenes Singen, 16.30 Uhr Führung durch die renovierte Pfarrkirche, 17 Uhr Lieder vom Männergesangverein Euren, 17.30 Uhr gemütlicher Ausklang. hek