Die Gabe, Menschen zu helfen

Trier-Nord · Er ist ein überzeugter Trier-Norder, hat ein offenes Ohr für seine Mitmenschen und engagiert sich seit drei Jahrzehnten in vielfältiger Weise: Heute erhält Rolf-Dieter Kolb in Mainz die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz.

 Rolf-Dieter Kolb fühlt sich wohl in Trier-Nord. TV-Foto: Dorothee Quaré

Rolf-Dieter Kolb fühlt sich wohl in Trier-Nord. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier-Nord. Eine alleinerziehende Mutter benötigt dringend Kleidung und warme Decken für ihre Kinder. Einer älteren Dame müsste die Küche renoviert werden. Eine Familie braucht Hilfe beim Umzug, ein Mann Unterstützung beim Schriftverkehr mit Ämtern. Die Anliegen, mit denen sich Menschen an Rolf-Dieter Kolb wenden, sind vielfältig. Er stellt etwa Kontakt zur Trierer Nothilfe oder zum Trier-Norder Verein Hilfe e.V. her, mobilisiert Bekannte und wird selbst aktiv. "Ich setze mich gern für andere ein, die nicht die Möglichkeit haben, sich selbst zu helfen", sagt er. Am heutigen Donnerstag, 16. Juni, erhält Rolf-Dieter Kolb für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement von Ministerin Malu Dreyer in Mainz die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz.
1980 zog der gelernte Industriekaufmann Rolf-Dieter Kolb aus Essen nach Trier zurück, wo er aufgewachsen war. In seinem Stadtteil Trier-Nord gründete er damals eine Fußball-Thekenmannschaft, um drei Jahre später die Abteilung Fußball des Polizeisportvereins zu übernehmen. "Trier-Norder sind sehr liebenswürdig. Die Begegnung mit ihnen ist eine tolle Geschichte", sagt Rolf-Dieter Kolb. Von Anfang an sei es ihm ein Anliegen gewesen, zu einem guten Image Trier-Nords beizutragen.
"Er will ein Vorbild durch Handeln sein und setzt sich für junge Leute ein, etwa in Sachen Strafvermeidung", sagt seine Nichte Sieglinge Kolb, die die Ehrung initiiert hat. "Er gibt Hilfestellung für Menschen in Not und stellt soziale Kontakte her." Rolf-Dieter Kolb, der eigentlich Priester werden wollte, sagt: "Ich handele aus meinem Glauben heraus. Mir ist das Talent gegeben worden, mit Menschen umzugehen." Er ist überzeugt: "Die Verästelungen im Leben sind gut. Ich habe Begegnungen, die ich vielleicht im priesterlichen Beruf nicht gehabt hätte."
Die Liste seiner Verdienste ist lang: etwa ehrenamtliche Tätigkeit in der Pfarrgemeinde St. Ambrosius, Mitinitiator des Bürgerhauses, des Café du Nord und der Initiativgruppe Bürger für Bürger, die sich vor allem für Senioren im Stadtteil engagiert, Mitarbeit bei der Stadtteilrahmenplanung und bei der Stadtteilzeitung Nord-Blick, Mitorganisation eines Wohltätigkeitsturniers des Dartclubs und eines Benefizpokerturniers. Oberbürgermeister Klaus Jensen hat Kolb bereits die Glückwünsche des Stadtvorstands und des Rats übermittelt. "Sie kümmern sich als engagierter Bürger um die Probleme ihrer Mitmenschen und nehmen sich ihrer Sorgen und Nöte an", schreibt er.
"Diese Ehrung hat mich vollkommen überrascht", kommentiert Kolb. Pläne hat der frischgebackene Rentner - im August feiert er seinen 70. Geburtstag - noch jede Menge: "Ich möchte Bürger für Bürger gern auf alle Altersgruppen und alle Stadtteile ausweiten. Noch wichtiger aber sind mir die Gespräche mit den Menschen, ob jung oder alt." Die werden nicht lang auf sich warten lassen: Für den Abend hat Rolf-Dieter Kolb einige Nachbarn und Freunde zum Chili con Carne eingeladen. DQ

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