Die Gefährten

TRIER-SÜD. Der Bürgerverein "Pro Trier-Süd" gründete sich nach dem Bürgerbeteiligungsprozess für die städtische Stadtteilrahmenplanung im Juni 2004. Er versteht sich als Forum für Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner, will Anstöße geben und Projekte initiieren.

"Nachdem das Bürgergutachten fertig und offiziell übergeben war, haben wir sofort Leute gefunden, die bei einem Bürgerverein mitmachen wollten", erinnert sich Julia Hollweg, Vorsitzende des Bürgervereins "Pro Trier-Süd". Noch ist die Gemeinschaft klein, erst zwölf Mitglieder stärken dem Vorstand den Rücken. Aber das soll sich bald ändern. Zunächst allerdings mussten die Vereinsgründer ihre Satzung noch einmal überarbeiten, damit der Verein auch tatsächlich als gemeinnützig anerkannt wird.Mitglieder haben viele Ideen

Als Ziele und Zweck des Vereins hat sich das Team zum einen auf die Entwicklung der im Bürgergutachten niedergeschriebenen Anregungen geeinigt. Zum anderen sollen neue Projekte ins Rollen gebracht, der Integrationsprozess und die Lebensbedingungen behinderter Menschen verbessert werden. Ferner wollen sich die Südstädter um die Kinderbetreuung und Jugendarbeit bemühen, für ein gepflegtes Stadtbild sorgen, die Belange des Einzelhandels berücksichtigen und bei der zukünftigen Verkehrsplanung im Stadtteil beteiligt sein. "Ideen gibt es viele", stellte der stellvertretende Vorsitzende Andreas Gniffke bei der Mitgliederversammlung fest. Einige davon hat der Vorstand bereits aufgegriffen. So bemühte sich die Vorsitzende um die Verbesserung der Betreuung von Schulkindern nach dem Unterricht bis in die frühen Abendstunden. Die Schulleitung der Barbara Grundschule, der Förderverein und der Jugendtreff Südpol haben sich auf diese Initiative hin zusammen getan und wollen das Vorhaben mit Beginn des nächsten Schuljahres umsetzen. "Auch bei der Matthias Grundschule könnte man als nächstes schauen, ob dort Bedarf und Interesse besteht", meint Julia Hollweg. Kassenwart Michael Prostak machte sich in den vergangenen Wochen stark für die Belange älterer Menschen, die der Pflege bedürfen. "Viele Menschen gehen frühzeitig in ein Heim, weil ihre Versorgung zu Hause nicht ausreichend gewährleistet ist", sagt der 59-Jährige. "Aber es ist wichtig, dass sie noch alleine zu Hause wohnen bleiben können und bei Bedarf auch nachts schnell Hilfe kommt und Angehörige entlastet werden." Gespräche hat es bereits mit einem möglichen Träger gegeben, so dass innerhalb der nächsten Monate ein nächtlicher Bereitschaftsdienst für die Grundpflege eingerichtet werden könnte. Zwar nicht optimal, aber "günstiger als eine Heimunterbringung", ist Prostak überzeugt.Nur ein Euro Beitrag pro Monat

Doch für die weiteren Pläne braucht der Verein zunächst einmal mehr Mitglieder, die dem Vorstand Handlungsfreiräume verschaffen und auch das finanzielle Polster bilden, um zum Beispiel Führungen von Trier-Süd-Bewohnern für Trier-Süd-Bewohner zu organisieren, ein Stadtteilfest ins Leben zu rufen oder, "das ist noch ein ferner Wunsch", sagt die 36-jährige Vorsitzende, ein eigenes Stadtteilbüro oder -café einzurichten. Bei einem Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat dürfte es den Bürgern nicht schwer fallen, sich selbst zu engagieren. "Denn darum geht es. Wir wollen das Forum bieten, damit Menschen selbst aktiv werden können. Und es ist auch wichtig, dass wir eine Rückmeldung auf unsere Arbeit bekommen", erklärt Julia Hollweg. So soll in den nächsten Wochen eine eigene Internetseite entstehen, Informationsblätter verteilt und ein monatlicher Treff angeboten werden. Wer sich für die Arbeit oder eine Mitgliedschaft im Bürgerverein "Pro Trier-Süd" interessiert, kann sich an die Vorsitzende Julia Hollweg wenden unter der Telefonnummer 0651/ 4361128.

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