Die heimatlosen Kicker aus Kürenz

TRIER. Auch in der sommerlichen Sitzungspause knistert es in der Trierer Kommunalpolitik. UBM-Fraktions-Chef Manfred Maximini attackiert die Stadtverwaltung und spricht von "Kompetenzgerangel", OB Helmut Schröer weist diese Vorwürfe empört zurück. Im Zentrum des Streits steht das Vereinshaus des FSV Trier-Kürenz.

Dieses Vereinshaus auf dem Petrisberg, das sich der FSV mit dem Polizeisportverein teilte, und der dazu gehörende Sportplatz mussten der Landesgartenschau weichen. Die Fußballer wurden heimatlos und kickten auf Plätzen in der Nachbarschaft. Eine schwierige Situation für den Verein, der den Verlust des eigenen Platzes mit vielen ausgefallenen Trainingsstunden bezahlen musste.Stadt verspricht "Vorzeigeanlage"

"Wir müssen zwei schwierige Jahre überstehen, dann geht es 2005 wieder aufwärts", sagte damals der Vereinsvorsitzende Peter Kaup dem TV. Die Grundlage dieses optimistischen Blicks in die Zukunft war die Zusage der Trierer Stadtverwaltung, dem Verein "eine Vorzeigeanlage mit Kunstrasenplatz und einem neuen Vereinsheim hier oben hinzusetzen", so Kaups Worte. Doch die Jahre gingen ins Land, die Landesgartenschau gehört schon lange der Vergangenheit an, die Spielzeit 2005 hat begonnen, und der Verein hat zwar den versprochenen Platz, wartet aber weiterhin auf sein eigenes Heim. "Auf eine bereits 2004 gestellte Anfrage unserer Fraktion antwortete die Stadtverwaltung, dass beide Vereine das neue Gebäude rechtzeitig zur Spielzeit 2005 beziehen können, wenn die finanziellen Voraussetzungen geschaffen sind", sagt Manfred Maximini im Namen der UBM. "Doch bis zur Stunde hat sich nichts getan." Maximini greift an: Er spricht von "Kompetenzgerangel" in der Verwaltung und vermutet, dass "sich nach der Landesgartenschau niemand mehr so richtig verantwortlich fühlt". Damit nicht genug: "In Sonntagsreden wird die Bedeutung des ehrenamtlichen Wirkens immer wieder herausgestellt. Wenn es aber um die Einlösung von Zusagen geht, nimmt man es nicht mehr so genau."Zuschüsse fließen nicht zeitnah

OB Helmut Schröer stellt sich vor seine Mitarbeiter. "Die von der UBM unterstellten Kompetenzschwierigkeiten gibt es nicht, da geregelt und abgestimmt ist, wer wann unter welchen Bedingungen die jeweiligen Schritte einleitet." Die Verzögerungen beim Bau des Kürenzer Vereinsheims "haben auch damit zu tun, dass die Stadt auf Zuschüsse angewiesen ist, und diese nicht immer zeitnah bewilligt werden". Man dürfe Zusagen der Verwaltung oder des Stadtvorstands auch nicht "losgelöst von den bekannten Rahmenbedingungen" sehen. Der förmliche Bewilligungsbescheid stehe eben noch aus, werde aber in Kürze erwartet. Deshalb soll, so Schröer, der Baubeschluss für das Vereinsheim im September gefasst werden. "Die Bauarbeiten werden dann im Herbst anlaufen."

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