Die Hunde der anderen

Trier · Etwa 3500 Zuschauer haben in Trier in der Arena Martin Rütter live erlebt und sich köstlich amüsiert. Der aus dem Fernsehsender Vox bekannte Hundetrainer plauderte auch über Persönliches und zog Parallelen zwischen Mensch und Tier.

Trier. Auch an diesem Abend werden keine Slips auf die Bühne geworfen. Mit gespieltem Bedauern nimmt Martin Rütter dies zur Kenntnis und überlegt laut, ob er nicht doch besser Gitarrist geworden wäre.
Aber er ist eher der kumpelhafte Hundeversteher, den vor allem die weiblichen Fans wegen seiner Empathie für ihre Tiere lieben.
Bevor er die Bühne betritt, wird er als "der Mann, der die Jogger von der Laterne holt", angekündigt. Gleich zu Beginn der Show erklärt er dann, dass der Name seines Programms "Der tut nix" nicht komplett ist. Denn er hält diesen Satz für "die älteste und unverschämteste Lüge überhaupt" und stellt richtig: "Der tut nix von dem, was ich gerne von ihm möchte." Applaus und zustimmendes Kopfnicken im altersmäßig gemischten und hundekundigen Publikum.
Was tun, wenn man mit seinem eigenen Tier unterwegs ist und ein fremder Hund nähert sich? Rütters Rat, dem Herrchen zuzurufen "mein Hund hat Flöhe" funktioniere nur, wenn das andere Herrchen nicht zurückruft "Meiner auch!"
Seine Empfehlung, einen Automatikschirm direkt vor dem fremden Hund aufspringen zu lassen, ist ein Lacher. Denn seine Negativbeispiele betreffen natürlich immer nur die Hunde der Anderen.
Dass im Publikum viele Menschen sitzen, deren eigene Tiere sich nicht vorbildlich benehmen, umschifft Rütter charmant. Er bedauert, dass in seiner Sendung auf Vox nicht immer erkennbar sei, dass er die Hunde und ihre Besitzer drei bis sechs Monate begleitet und zehn bis 50 Trainingsstunden benötigt werden, um die Probleme zu lösen.
Zuschauerin Elisabeth May aus Riol hält sich an die Tipps, die Martin Rütter gibt. "Ich nehme hier sehr viel für mich mit. Man bekommt den Spiegel vorgehalten." Birgit Reuter gibt ihr Recht: "Man erkennt sich wieder." Sie findet den Abend "sehr kurzweilig und amüsant".
Privat wird der vierfache Vater beim Thema Kastration und erzählt von seiner eigenen Sterilisation. Diesen gewagten Vergleich führt er weiter aus und warnt die anwesenden Hundefrauchen "Mit Kastration ist nicht zu spaßen", um anschließend die Herrchen anzusprechen: "Es ist aber auch kein Beinbruch."
Belustigt und gleichzeitig gut informiert verlassen die Besucher die Arena. kap

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort