Die ist klasse - aber wehe, wenn sie böse wird!

Bonerath · Wenn die Ferienspaßbusse in diesem Jahr wieder voll besetzt mit Mädchen und Jungen im Alter von acht bis zwölf Jahren in neue Abenteuer aufbrechen, wird eine der langjährigen Betreuerinnen zum letzten Mal mit von der Partie sein - zumindest in dieser Funktion. Einen endgültigen Schlussstrich unter ihre Zeit beim Ferienspaß will die Boneratherin Petra Dillschneider (57) aber auch nach 25 Jahren noch nicht ziehen.

 Betreuerin mit Herz und Verstand: Petra Dillschneider schaut noch einmal ihren „Ferienspaß-2013-Ordner“ durch. TV-Foto: Anja Fait

Betreuerin mit Herz und Verstand: Petra Dillschneider schaut noch einmal ihren „Ferienspaß-2013-Ordner“ durch. TV-Foto: Anja Fait

Bonerath. "Die kenn ich! Die ist klasse. Die macht jeden Spaß mit. Aber wehe, wenn die böse wird, dann könnt ihr die Ohren anlegen!", soll einmal ein junger Kreis-Ferienspaßteilnehmer aus Gusterath über Betreuerin Petra Dillschneider (57) gesagt haben.
"Ja, mit Larifari kommst du bei Kindern nicht weiter", lacht sie. Jedes Jahr zu Beginn der großen Ferien, mittlerweile seit 25 Jahren, engagiert sich die Hauswirtschaftsmeisterin, dreifache Mutter und Großmutter aus Bonerath als Betreuerin im Team des Kreis-Ferienspaßes.MENSCHEN GANZ NAH


Angefangen hatte alles mit der Teilnahme ihrer eigenen Kinder. "Das hat mir von Anfang an so viel Spaß gemacht, dass ich auch noch mitfahren wollte, als meine eigenen schon aus dem Alter raus waren", sagt sie. Und: "Kinder sind mein Leben. Ich habe einen Draht zu ihnen, egal welchen Alters. Sonst hätte ich ja nicht mit 41 Jahren noch Erzieherin gelernt."
Besonders toll am Kreis-Ferienspaß findet sie, "immer wieder zu sehen, dass es auch heute noch möglich ist, dass Kinder ohne Medien spielen. Und sich begeistern für die Themen, die wir für sie aussuchen", sagt sie. "Hier dürfen Kinder noch Kinder sein und nicht schon kleine Erwachsene, die den ganzen Tag am Computer sitzen und alles andere rund herum vergessen."
Dennoch merkt die 57-Jährige, "dass ich keine Zwanzig mehr bin. Die Tagestouren sind lang, und abends bin ich platt. Außerdem kann man ja auch mal Platz für die Jüngeren machen", meint sie. Deshalb wird sie in diesem Jahr zum letzten Mal als Busleiterin für die "Ruwer I"-Kinder fungieren. Dennoch, so ganz trennen will sich Petra Dillschneider auch nach 25 Jahren noch nicht vom Kreis-Ferienspaß. "Ich werde schon noch auf die ein oder andere Art weiterhin zur Verfügung stehen", sagt sie. "Nur eben nicht mehr die vollen zwei Wochen von morgens bis abends. Ich kann mir gut vorstellen, ab und an mal eine Station zu betreuen oder als Springer und bei der Themenfindung mit dabei zu sein", meint sie.
Dennoch sollen die zukünftigen "großen Ferien" mehr ihrer Familie, allen voran ihrem Mann und ihrer kleinen Enkeltochter, gehören. "Die mussten wegen des Ferienspaßes lange genug hinten anstehen", lächelt sie. "Ohne die Unterstützung meiner Familie hätte das eh alles nicht funktioniert." Dankbar ist sie aber auch ihrem Arbeitgeber (Krabbelstuben an der Uni Trier): "Für den Ferienspaß bin ich immer freigestellt worden", sagt sie. "Das finde ich einfach toll."
Ihren Betreuer-Nachfolgern rät sie: "Ihr müsst ganz viel Freude haben an dem, was ihr macht. Geld verdienen ist nicht. Und es ist kein Urlaub, es ist Arbeit für die Betreuer. Aber vor allem: Zieht die Regeln, die ihr aufstellt, bitte auch konsequent durch!"Extra

Den Ferienspaß des Kreises Trier-Saarburg gibt es seit 34 Jahren. In diesem Jahr starten wieder 700 Kinder auf Entdeckertour durch den Kreis. Der Ferienspaß 2013 steht unter dem Motto: "Natur pur - Kräuter, Matsch und Feld". Die große Abschlussveranstaltung ist am 19. Juli an der Waldracher Ruwertalschule. anf

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