Ihre Meinung Die Jugend und die Umwelt

Klimaschutz

Zu Berichten über die Schülerdemonstrationen für Klimaschutz und das beheizte Nordbad in Trier:

Als Vater von vier Kindern und Großvater von acht Enkelkindern erlaube ich mir folgende Bemerkungen über „die Jugend von heute“, oder richtiger: eines Teils dieser jungen Generation. Ich entschuldige mich bei allen jungen Leuten, die sich wirklich vorbildlich „umweltneutral“ verhalten. Ich hoffe auch, dass ich nicht vor dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte lande.

Meine Ansicht ist: Keine Generation auf unserem Planeten verbraucht so viele Ressourcen und hat solche Ansprüche wie die derzeitige Jugend (Abi-Feiern auf Mallorca, teuerste Abi-Kleider und Markenklamotten, Energie-Verbrauch ohne Ende, Führerschein mit 17, ein Auto zum Abi, mehrmals im Jahr mit den Eltern Flugreisen, teuerste Smartphones.

Die meisten jungen Leute stolpern mit weißen Stöpseln in den Ohren durch die Gegend mit Blickrichtung nach unten und melden sich damit aus der realen Umwelt und dem Straßenverkehr ab.

Der Fußweg von St. Maximin zum Hauptbahnhof verwandelt sich außerhalb der Ferien in eine Müllkippe. Ein Schüler: „Du hast mir gar nichts zu sagen, Alte. Ich brauche das nicht aufzuheben. Ich höre nur auf meine Eltern.“ Die Jugend von heute demonstriert zwar gegen die Umweltverschmutzung und den Klimawandel, hat dafür aber selbst noch nichts getan. Bei den Fridays-for-Future-Demos wird sie sogar noch von der Ministerpräsidentin unterstützt, aus ziemlich durchsichtigen Gründen. Die kleine Greta aus Schweden lässt sich in Straßburg und Rom feiern – hoffentlich ist sie dort mit dem Fahrrad hingefahren.

Überhaupt sieht man in Trier auf Rädern kaum junge Leute. Viele Schüler lassen sich vielmehr von ihren Müttern in SUV oder Multivans aus der Schule abholen, anstatt zu sagen: „Die paar Kilometer von Trier nach Gusterath fahre ich lieber mit dem Rad, das stärkt die Muskeln und schont die Umwelt.“

Wenn die Eltern dieses Jahr zum dritten Mal in die DomRep fliegen, sagt die umweltbewusste Jugend: „Nicht mit mir, ich gehe lieber ins Nordbad, auch wenn es nicht mehr geheizt werden sollte. Ich will auch keine Markenklamotten mehr aus Bangladesch, sondern trage lieber eure Sachen auf – die tun es immer noch.“

Die Jugend ist unsere Zukunft. Möge sie nicht nur reden und demonstrieren, sondern konkret bei sich selbst anfangen und alles viel besser machen als ihre Eltern.

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