Die Kehrmaschine heult 2018 auch an der Kyll

Trier-Ehrang/Quint · Der Stadtteil Ehrang-Quint wird 2018 an die städtische Straßenreinigung angeschlossen. Damit geht ein alter Wunsch der Ehranger in Erfüllung. Nach Angaben der Stadt sind die Vorbereitungen angelaufen. Es wird aber nicht ohne personelle und technische Aufstockungen gehen.

Die Kehrmaschine heult 2018 auch an der Kyll
Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) ("TV-Upload Knopp"

Trier-Ehrang/Quint. Bei der Straßenreinigung im Stadtteil Ehrang/Quint gilt noch die uralte Devise: "Ein jeder kehre vor seiner Tür." Entsprechend sieht es stellenweise auf den Ehranger Straßen aus - nicht jeder Straßenanrainer schwingt gerne den Besen, und besonders vor leerstehenden Anwesen fällt das Fehlen eines öffentlichen Reinigungsdienstes auf.
Bereits vor einem Jahr hatte sich der Ortsbeirat im Grundsatz für den Anschluss an die Trierer Stadtreinigung entschieden. Nun stand das Thema erneut auf der Tagesordnung des Beirats.
Ortsvorsteher Thiébaut Puel (SPD) begrüßte dazu Fachdezernent Andreas Ludwig und Bernd Steil, Leiter des Stadtreinigungsamtes. Die städtischen Vertreter stellten von Anfang an klar, dass man das Projekt "Stadtreinigung Ehrang" in Angriff nehmen wolle.
Den Vorwurf von Stadtratsmitglied Berti Adams (CDU), dass auch ein Jahr nach dem Grundsatzbeschluss des Ortsbeirats nichts passiert sei, wies Steil zurück. Der Amtsleiter: "Dieses Projekt hat nicht gestanden. Wir waren aber auf ein derart umfassendes und für Trier in dem Ausmaß einmaliges Projekt personell nicht vorbereitet. So konnten wir die Sache nur parallel zu unseren Arbeitsschwerpunkten vorantreiben." Dazu Dezernent Ludwig: "Das ist ein Auftrag von Ihnen, den wir annehmen." Die Zusage der beiden Stadtvertreter: "Ab 1. Januar 2018 gehört Ehrang/Quint zum Bereich der Trierer Stadtreinigung."
Wie Amtsleiter Steil auf Anfrage mitteilt, wird ein alles umfassender Direkteinstieg in Ehrang aber nicht möglich sein. Stattdessen soll die Arbeit des Reinigungstrupps auf einigen Kernstraßen beginnen und dann sukzessive auf den gesamten Stadtteil ausgedehnt werden.
Als Erstes werden die Ehranger Hauptachsen in die Stadtreinigung übernommen. Dazu zählen Koblenzer Straße (ab Haltepunkt Quint) und Quinter Straße. Auf der "Nordstrecke": Nieder-, Ober- und Friedhofstraße. Im Zentrum: Kyllstraße und Peter-Roth-Platz. Im Süden: Garten- und August-Antz-Straße sowie die Ehranger Straße bis zum Friedhof.
Mit dem derzeitigen Personalstand, so Steil, lasse sich die Aufgabe aber nicht bewältigen, für Ehrang müsse ein zusätzlicher Reinigungstrupp aufgestellt werden. So ein Trupp umfasst eine Kehrmaschine mit Fahrer, einen 3,5-Tonnen-LKW mit Fahrer und zwei Reiniger. Insgesamt müssen also zwei Fahrzeuge beschafft und vier Mann zusätzliches Personal eingestellt werden. Möglicherweise könnte laut Steil in Ehrang/Quint auch eine eigene Außenbasis sinnvoll sein.
Steil: "Der Starttermin 1. Januar 2018 ist nicht unrealistisch. In unseren Planungen wird dieser Termin angestrebt."
Meinung

Eine klare Zusage
"Ab Januar 2018 geht es mit der Straßenreinigung in Ehrang los!" Diese Ankündigung von Andreas Ludwig und Bernd Steil ist keine vage Versprechung, sondern enthält eine klare Aussage. Die Stadt muss sich nun beim Wort nehmen lassen - ein Zurück gibt es nicht mehr. Die Mehrheit der Ehranger und der komplette Ortsbeirat haben sich dies angesichts des Drecks auf den Straßen lange herbeigewünscht. Doch vielleicht werden auch Gegenstimmen laut werden. Gegenstimmen von Anwohnern, die heute noch gerne vor der eigenen Tür kehren und nicht einsehen, dass ihnen die Stadt gegen (Zwangs-)Gebühr die Arbeit abnimmt. Bleibt also abzuwarten, ob sich daraus noch eine Debatte entwickelt. An der Entscheidung pro Stadtreinigung wird dies aber nichts ändern. trier@volksfreund.deExtra

Die Stadtreinigung finanziert sich über die bei den Anliegern erhobenen Reinigungsgebühren. Zum Nulltarif werden die Ehranger den städtischen Service also nicht erhalten. Die Höhe der Gebühren ergibt sich aus der städtischen Reinigungssatzung, in der die Straßen nach verschiedenen Reinigungsklassen mit leicht unterschiedlichen Gebührensätzen eingeteilt sind. Stark frequentierte Straßen haben danach eine höhere Kosteneinstufung als etwa ruhige Seitenstraßen. Laut Amtsleiter Bernd Steil dürften die Gebühren für die Ehranger im Schnitt bei jährlich etwa sechs Euro pro laufendem Meter Grundstücksfront liegen. Steil: "Genaue Beträge lassen sich aber erst dann nennen, wenn die Ehranger Straßen den entsprechenden Reinigungsklassen zugeordnet sind." f.k.

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