Die Kinder bekommen ihre Rutsche

Panne im Vorfeld der Kylltalbad-Sanierung: Weil Bodenmassen falsch berechnet wurden, muss eine Ausschreibung wiederholt werden. Die eintretende Verzögerung habe aber keinen Einfluss auf den geplanten Fertigstellungstermin im Mai 2010, hieß es im Verbandsgemeinderat Trier-Land.

 Attraktion mit hohem Spaßfaktor: Auch das Kylltalbad in Kordel soll im Zuge der Generalsanierung eine „Halbschalenrutsche“ bekommen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Attraktion mit hohem Spaßfaktor: Auch das Kylltalbad in Kordel soll im Zuge der Generalsanierung eine „Halbschalenrutsche“ bekommen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier/Kordel. Am Dienstag, dem letzten Tag der fünfjährigen Wahlperiode, bügelte der Verbandsgemeinderat Trier-Land in alter Besetzung eine Panne bei der Ausschreibung für die Sanierung des Kylltalbads in Kordel aus.

Baubeginn um einige Wochen verzögert



Das Planungsbüro aus Pfinstal (Baden-Württemberg) hatte 4000 Kubikmeter Aushubmasse berechnet für einen Bereich, wo Leitungen ausgegraben und erneuert werden sollen; richtig wären 2500 Kubikmeter gewesen. Der Fehler war erst kurz vor der Submission (Öffnung der Angebote nach der Ausschreibung) aufgefallen. Nun hob der Rat die alte Ausschreibung auf und beschloss eine neue. Damit es schneller geht, soll beschränkt ausgeschrieben werden. Das heißt, dass nur Firmen, die beim ersten Mal geboten haben, ein neues Angebot auf richtiger Kalkulationsgrundlage abgeben können. "Es ist mehr als ärgerlich, dass wir bei diesem schönen Wetter nicht in die Pötte kommen", sagte Bürgermeister Wolfgang Reiland. Der für den 22. Juli vorgesehene Baubeginn werde sich dadurch um einige Wochen verzögern, so Reiland, der geplante Fertigstellungstermin der Gesamtmaßnahme im Mai 2010 bleibe davon aber unberührt. Die betroffenen Erdarbeiten könnten erst später als geplant im Herbst 2009 abgeschlossen werden. Eng könnte es allerdings mit dem Verlegung der Fliesen und Beckenarbeiten (Umlaufrinnen, Beckenköpfe) werden - Arbeiten, die erst nach der Frostperiode erledigt werden können. Planerin Gabriele Albrecht-Hoffmeyer hält die Fertigstellung zur neuen Saison am 15. Mai für "realistisch mit der Einschränkung, dass die Witterung mitspielt".

Lieber lang als breit: Schüler wählen Rutsche



Die 1,7 Millionen Euro teure Generalsanierung des Kylltalbads beinhaltet neben einer neuen Technik auch den Bau zweier neuer Planschbecken, die Neugestaltung des Eingangsbereichs (Kasse) und der Einbau einer neuen Rutsche im Nichtschwimmerbecken. Hier folgte der Rat einhellig dem Votum von 703 Grundschülern, die sich für eine 35 Meter lange Halbschalenrutsche ausgesprochen haben. Nur 35 Schüler gaben der "Breitrutsche" ihre Stimme. Diese ist mit zehn Metern zwar kürzer, hat aber den Vorteil, dass drei Personen gleichzeitig rutschen können. Außerdem ist sie mit 56 500 Euro günstiger als die Halbschale (84 000 Euro).

Meinung

Der Winter plant mit

Der falsch kalkulierte Bodenaushub ist ohne Frage ein ärgerlicher Fehler, aber er hat keine gravierenden Folgen. Durch die Neuausschreibung ist die Verbandsgemeinde Trier-Land rechtlich auf der sicheren Seite. Dagegen ist sie bei dem geplanten Neueröffnungs-Termin 15. Mai 2010 alles andere als auf der sicheren Seite. Gibt es wieder einen so strengen Winter wie zuletzt, wird dieser Termin nicht zu halten sein. Im Februar sollen die Fliesenarbeiten beginnen - das ist eine äußerst optimistische Einschätzung für das Ende der Frostperiode. Genau so gut könnte uns der Winter bis Ostern (Anfang April) mit seiner Anwesenheit beglücken. Und dann wäre eine Baderöffnung im Juni, wenn nicht sogar erst im Juli, wahrscheinlich. Vorausgesetzt, es passiert keine weitere Panne… a.follmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort