Die Kinder erobern die Stadt

Leuchtendes Gelb hat am Samstag in der Trierer City dominiert. Bei der 15. Auflage von "Trier spielt" strahlten die grellen Luftballons mit der Sonne und Tausenden glücklichen Kindergesichtern um die Wette.

Trier. Behände klettert Fabian an der Kletterwand des Technischen Hilfswerks in der Fahrstraße hinauf. Nach sechs Metern ist er oben angekommen, läutet die Glocke und seilt sich ab. "Es gefällt mir hier, das macht Spaß", sagt der Elfjährige aus Kordel. Im Angebot von "Trier spielt": mehr als 100 kostenlose Mitmachaktionen von Vereinen und Geschäften - vom Basteln über Geschicklichkeitsspiele bis zu Sport. Erstmals eröffnet Tanja Späth (38) das Familienfest. "Ich finde es toll, wenn die Stadt zum riesigen Spielplatz wird", schwärmt die Mutter von sechs Kindern, die die Schirmherrschaft von Gisela Schröer (66) übernommen hat.
Der Löschzug Mitte zielt mit der Kampagne "Mission sicheres Zuhause" auf ältere Gäste. Und während Mama und Papa sich informieren, üben Katharina und Matthias (4, Igel-Liersberg) bei Jungfeuerwehrmann Gregor (12) das Löschen. Am Breitenstein hämmert Nele (9) aus Trier ein Kupferblech zu einer Schale. "Das ist sehr anstrengend und laut." Das alte Handwerk, das Lehrer der Waldorfschule vermitteln, erfreut sich großer Nachfrage. Gut besucht ist auch der Stand vor der Galeria Kaufhof in der Fleischstraße, wo Nora (11, Densborn) einen Button bastelt. "Das ist unsere beliebteste Aktion", sagt Geschäftsführer Jürgen Jäger. "Wir beteiligen uns, weil ‚Trier spielt\' eine sympathische Aktion im Trierer Veranstaltungskalender ist", sagt Jäger, jedoch keine, die direkt Umsatz bringe. Für das nächste Mal wünscht er sich mehr Engagement der Geschäfte und mehr Werbung in der Region.
Fröhliche Kinderstimmen dringen aus dem Frankenturm bei der vom TV organisierten Harzer Puppenbühne. Pettersson mit einem leuchtend roten Hut und der raffinierte Kater Findus sowie die liebevoll gestalteten Figuren in Janoschs "Oh, wie schön ist Panama" entzücken mehr als 200 kleine und große Gäste. "Alles selbst gemacht", sagt Puppenspieler Michael Schneider (32), von den Figuren über die Musik bis hin zu Inszenierung und Regie. Und mit viel Gefühl für die kleinen Zuschauer, die er und Andrey Saslawskiy (35) immer wieder mit einbinden.
Kein Durchkommen mehr in der Fleischstraße vor dem Musikhaus Reisser: Nina (13, Trier) steht am Mikro und singt mit viel Gefühl eine Ballade. Die Konkurrenz sei gut, sagt Nina, eine von 21 Kandidaten des Wettbewerbs "Trier sucht den Superstar". Den finden die Juroren, Musikpädagogin Manuela Hahn-Jakobs (Hetzerath) und Chorleiter und Komponist Martin Folz (Trier), in Sonja Pesie (16) aus Pluwig, Halbfinalistin beim Supertalent 2010.
Karin Kaltenkirchen, Vorsitzende der veranstaltenden City-Initiative, zeigt sich "ausgesprochen zufrieden. Es sind wahnsinnig viele Kinder in der Stadt. Ich kann das nur als absoluten Erfolg werten." "Trier spielt" habe sich etabliert und sei bei den Familien beliebt. Mehr als 500 Helfer seien an diesem Tag im Einsatz - "ohne die geht es gar nicht".

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