Die "Kleinen" machen's spannend

Wechsel auf den ersten Plätzen: Bündnis 90/Die Grünen, UBM und FDP treten bei der Stadtratswahl 2009 mit neuen Spitzenkandidaten an. Bei den Grünen meldet sich Ex-Landtagsmitglied Reiner Marz zurück.

Trier. Die beiden großen Parteien CDU und SPD haben ihre Listen für die Stadtratswahl am 7. Juni 2009 bereits vorgelegt (der TV berichtete). Die drei "Kleinen" im Rat lassen sich mehr Zeit - und machen es damit spannend.

Bei den Grünen wollen die Spitzenkandidatin von 2004, Lydia Hepke, und auch Nachwuchs-Kraft Anja Matatko nicht mehr antreten. Die übrigen Fraktionsmitglieder sind dem Vernehmen nach wieder dabei. Neu ins Gespräch bringt sich Reiner Marz, der bis 2006 im Landtag saß.

"Ich habe definitiv Interesse an einem Platz im Stadtrat", sagt Marz, der 1998 als erster und bislang einziger grüner Kandidat bei der Wahl zum Trierer Oberbürgermeister angetreten ist. Voraussetzung für sein Stadtrats-Engagement: "Die Grünen müssen zu Koalitionen bereit sein, damit wir grüne Ideen nicht nur vorbringen, sondern auch durchsetzen können."

Wer als Koalitionspartner gefunden wird, sei dabei unerheblich, wirbt Marz für eine strategische Neuausrichtung. Für Januar hat die Stadtratsfraktion den Kreisverband eingeladen, über Kandidaten zu diskutieren. Eine Reihenfolge soll dort noch nicht festgelegt werden. "Die potenziellen Kandidaten machen unter sich aus, wer auf welchem Platz antritt", erklärt Grünen-Kreisvorsitzender Sascha Gottschalk. Ob Marz auf Listenplatz eins denkbar sei? "Üblich ist es bei den Grünen, dass die ungeraden Listenplätze von Frauen besetzt werden", antwortet Gottschalk ausweichend.

Stefanie Lejeune, FDP-Spitzenkandidatin von 2004 und Landtagsmitglied, tritt wegen der vielen Arbeit in Mainz nicht mehr an. "Dafür will ich mich um den Spitzenplatz bewerben", sagt Kreisvorsitzender Thomas Egger. 2004 war die FDP mit einem jungen Team in den Wahlkampf gezogen - und hatte es erstmals seit langem wieder in den Rat geschafft. Der halbe Partei-Vorstand bestand damals aus Studenten - die Trier mittlerweile verlassen haben.

"Wir haben genug Interessenten, um die Plätze eins bis zehn mit wirklich guten Leuten zu besetzen", verspricht Egger für die FDP-Listenwahl am 7. Februar. Neben Karl-Josef Gilles ist dem Vernehmen nach die 34-jährige Silke Reinert - Bankerin und Mitglied im Ortsbeirat Trier-Mitte - für einen der vordersten Plätze vorgesehen.

Bei der UBM stimmen die Mitglieder am 22. Januar über die vom Vorstand vorgeschlagene Stadtrats-Kandidatenliste ab. Der erste Platz ist für Christiane Probst reserviert, denn Fraktionsvorsitzender Manfred Maximini tritt nicht mehr an. Nach TV-Informationen wird auch der ebenfalls 71-jährige Hans Wintrath nicht mehr kandidieren. Von der alten Riege der sechs UBM-Gründer, die sich 1992 von der SPD abgespalten haben, gehört dann niemand mehr zur Liste.

Generationswechsel bei den Unabhängigen?



Die frei werdenden Plätze könnte die UBM zur Verjüngung nutzen, wie sie die SPD mit ihrem 26-jährigen Spitzenkandidaten Sven Teuber und die CDU mit gleich fünf Kandidaten aus der Jungen Union vormacht haben. "Ich äußere mich nicht zu potenziellen Kandidaten. Verjüngt haben wir uns ja schon mit mir", sagt die 39-jährige Christiane Probst, die 2004 in den Rat nachgerückt ist.

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