Die kurze Geschichte eines Platzes

Trier · Vier Wochen lang haben sich die Initiatoren diebisch über das Schild "Bernhard-Schmitz-Platz" an der Ecke Eberhardstraße/Weidegasse gefreut - unter ihnen der Namensgeber, ein Original der Eberhardstraße. Ein Anruf vom Ordnungsamt machte den Spaß zunichte.

 Bernhard Schmitz mit „seinem“ Straßennamenschild, das er nach wenigen Wochen wieder abhängen musste. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Bernhard Schmitz mit „seinem“ Straßennamenschild, das er nach wenigen Wochen wieder abhängen musste. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Trier. Er wohnt gar nicht vor Ort, und doch ist er die wohl bekannteste Persönlichkeit in der Eberhardstraße: Bernhard Schmitz arbeitet dort seit 1964 als Tierpräparator. Kaum ein Anwohner, der "Bernd" nicht kennt.
Da erschien nach ein paar Bierchen im Freundeskreis die Idee nur folgerichtig, den Platz an der Ecke Eberhardstraße/Weidegasse, der bis heute keinen Namen trägt, "Bernhard-Schmitz-Platz" zu nennen.
"Ich war sehr überrascht, als Freunde mir nach einiger Zeit wirklich das teure Alt-Straßen-Schild mit meinem Namen schenkten", erzählt Schmitz. Klar, dass es einen Ehrenplatz bekommen musste. Hoch über dem namenlosen Fleckchen an der genannten Ecke brachten es die Freunde an.
Doch nach vier Wochen kam der Anruf vom Ordnungsamt der Stadt Trier: "Bitte hängen Sie das Straßenschild sofort ab."
Der nicht offizielle Straßenname war deshalb aufgefallen, weil dem Ordnungsamt ein Falschparker am Bernhard-Schmitz-Platz gemeldet worden war. Anschließend, so will es die Legende, die man sich in der Nachbarschaft erzählt, habe das Trierer Ordnungsamt mehrere Stunden lang nach dem ominösen Falschparker gesucht.
Ob offiziell oder nicht - den Bewohnern der Straße ist das schnuppe. Sie treffen sich weiterhin am Bernhard-Schmitz-Platz. maba

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