Die Last mit dem Lärm

Trier-Nord soll vom Durchgangsverkehr befreit werden - langfristig. Kurzfristig könnten allerdings schon kleinere Änderungen dafür sorgen, die Franz-Georg-Straße zu entlasten, davon ist Anwohnerin Kerstin Hoffmann überzeugt. Einige ihrer Ideen werden nun umgesetzt.

Trier. "Morgens gegen halb fünf geht es los", sagt Kerstin Hoffmann, "dann fahren die ersten LKW hier durch. Und dann beginnen die Gläser in der Vitrine zu vibrieren." An Schlaf sei zumeist nicht mehr zu denken. Und auch abends finde sie wegen des konstanten Lärms keine Ruhe. Seit anderthalb Jahren wohnt die 28-jährige Bankkauffrau in der Franz-Georg-Straße, nahe der Kreuzung Wasserweg. "Eigentlich ist dies eine klassische Anliegerstraße", sagt Kerstin Hoffmann, "mit vielen benachteiligten Verkehrsteilnehmern wie Kindern und Senioren". Sie verweist etwa auf das Bürgerhaus Trier-Nord und die Ambrosius-Grundschule.
"Nach Trier rein dürfen LKW nicht durch die Franz-Georg-Straße fahren, aus Trier raus aber schon", kritisiert Hoffmann. Verbotsschilder gebe es lediglich aus Richtung Avelsbacher Straße und Parkstraße kommend. "Wo ist da die Logik?"
Für eine weitere Verkehrsberuhigung der Straße führt die Anwohnerin viele Argumente an: Der Schwerlastverkehr belaste die ohnehin kaputte Straße, und Tempo 30 werde oft nicht eingehalten, zumal viele Verkehrsschilder nicht mehr gut lesbar seien. Gleichzeitig sorge das hohe Verkehrsaufkommen nicht nur zu Stoßzeiten für Staus.
Die Franz-Georg-Straße sei eine Landesstraße, hält Dieter Jacobs vom Presseamt der Stadt Trier dagegen. "Eine weitergehende Verkehrsberuhigung ist bei dieser derzeitigen Einstufung als überregional wichtige Verbindungsstraße nicht denkbar."
Es sei überwiegend der "Anliegeranteil" an Schwerlastverkehr, der durch die Franz-Georg-Straße stadtauswärts fahre. Jacobs verweist allerdings auf langfristige Planungen des städtischen Mobiliätskonzepts: Mit dem Moselbahndurchbruch könne der überregionale Verkehrsweg, der jetzt durch die Franz-Georg-Straße läuft, in die Metternichstraße verlegt werden. Und durch den geplanten sogenannten Wasserwegdurchbruch würde zusätzlich der Verkehr verstärkt durch die Zurmaienerstraße geleitet.
Kerstin Hoffmann hat sich allerdings Gedanken um kleinere, kurzfristig umzusetzende Maßnahmen gemacht. Einige Verbesserungsvorschläge hat sie im Ortsbeirat Trier-Nord präsentiert. Zum Beispiel, dass die Tempo-30-Schilder gut lesbar sein müssten, die Fahrbahn entsprechend markiert sein und regelmäßig Verkehrskontrollen stattfinden müssten. An der Kreuzung Schöndorfer Straße/Wasserweg wünscht sie sich eine Lenkung des Verkehrs in Richtung der erneuerten Herzogenbuscher- und der Metternichstraße - unter anderem durch eine veränderte Ampelschaltung. In dieser Hinsicht hat die Stadt bereits Entgegenkommen signalisiert. Auch eine Fahrbahnmarkierung soll angebracht werden.
Unterstützung bekommt Hoffmann von Ortsvorsteherin Maria Duran Kremer: "Die Anwohner der Franz-Georg-Straße können nicht jahrzehntelang auf den Ausbau von Metternichstraße, Wasserweg und Moselbahndurchbruch warten. Bis dahin sollten kleinere Maßnahmen umgesetzt werden - beispielsweise Schilder, die den Durchgangsverkehr umleiten in Straßen mit weniger Wohnbebauung."

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