Die letzte Fahrt der "Durovac"

TRIER. (red) Dass Beton aus Trier nicht nur schwimmt, sondern dies auch schneller kann als die gesamte deutsche Konkurrenz, haben die Bauingenieure der Fachhochschule (FH) im vergangenen Jahr bewiesen. Jetzt wird das erfolgreiche Betonkanu noch einmal flott gemacht für eine letzte Dienstfahrt.

Betonkanus sind ein wenig wie Eintagsfliegen. Sie werden in monatelanger Arbeit geplant, entwickelt und in mühevoller Kleinarbeit durchkonstruiert und hergestellt, um sich dann in einem einzigen Rennen zu bewähren. So auch das Betonkanu "Durovac", mit dem die Bauingenieurstudenten der FH Trier im vergangenen Jahr bei der zehnten Deutschen Betonkanu-Regatta in Heidelberg gewonnen hatten. In Deutschland finden solche Rennen seit 1986 alle zwei bis drei Jahre statt. Jedes Mal sind die Boote dafür eigens herzustellen. Was geschieht mit einem Betonboot nach einer solchen Regatta? Im günstigsten Fall wird es als Ausstellungsstück im Deutschen Museum München aufbewahrt, so geschehen 1998 mit dem Betonboot der Münchener Fachschule für Bautechnik. Meistens ergeht es den hochentwickelten Prototypen aber ganz anders: die Mehrzahl wird als dekorative Pflanzkübel genutzt, irgendwo auf dem Areal einer Hochschule. Auch das erste und einzige Trierer Betonboot geht einem solchen Schicksal entgegen; ein Platz auf dem FH-Gelände am Schneidershof ist bereits reserviert. Doch bevor das geschieht, wartet überraschend noch ein weiterer Einsatz auf das Kanu der Bauingenieure. Auch in anderen Ländern werden Betonkanuregatten gefahren. Bauingenieure stechen in See

Und dieses Jahr findet ein solches Ereignis im Nachbarland Holland statt. Dort treten am 9. und 10. Juni in Leeuwarden Bootsbauer aller holländischen und belgischen Hochschulen an, um ihre Betonkonstruktionen zu vergleichen und in einem Wettrennen die Schnellsten zu küren. Obwohl nicht eigens für dieses Rennen hergestellt, erhielt das Trierer Boot eine Starterlaubnis, und so wird in diesem Jahr die "Durovac" noch einmal auf ihre wahrscheinlich letzte Fahrt gehen. Eine Herren-, eine Damen- und eine Mixed-Crew aus Studierenden der Fachrichtung Bauingenieurwesen werden mit dem 100 Kilo schweren Sportgerät in See stechen und versuchen, die Farben Triers auch in den Niederlanden würdig zu vertreten. Am Start sind auch die beiden Gewinner der deutschen Regatta vom Vorjahr, Pascal Eckert und Sebastian Lazar. Entsprechend zuversichtlich ist die Stimmung im ganzen Bauingenieur-Team. Rund zwanzig Helfer und Fans werden die "Durovac" auf ihrer letzten Reise begleiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort