Die Lichtgestalt und ihr Reich

Ihrem berühmtesten Sohn Henri Tudor hat die luxemburgische Gemeinde Rosport ein Museum gewidmet. Tudor erfand unter anderem den Bleiakkumulator, der erst die elektrische Beleuchtung von Städten möglich machte.

 Mechanische Antriebskräfte vor der Zeit Tudors – auch das wird im Rosporter Museum anschaulich dargestellt. TV-Foto: Albert Follmann

Mechanische Antriebskräfte vor der Zeit Tudors – auch das wird im Rosporter Museum anschaulich dargestellt. TV-Foto: Albert Follmann

Rosport. Henri Tudor (1859-1928) verdanken wir den Bleiakkumulator. Seine wichtigste Erfindung machte Vieles überhaupt erst möglich, was eine moderne Gesellschaft ausmacht: die elektrische Beleuchtung von Städten, die Autobatterie und Antriebsmechanismen für Maschinen. Tudor verbesserte entscheidend die vorhandenen Akkumulatoren, so dass Strom gespeichert und zu jeder Zeit benutzt werden konnte - so wie heute in den Akkus unserer Handys und Laptops.

Diesem Henri Tudor, der auf dem Diesburger Hof bei Fersch weiler (Eifelkreis Bitburg-Prüm) geboren wurde und viele Jahre in Rosport lebte und wirkte, hat die luxemburgische Grenzgemeinde jetzt ein Museum gewidmet.

Samstag offizielle Eröffnung



Am Samstag, 23. Mai, wird es offiziell eröffnet, ab Sonntag kann jedermann die interaktive Begegnung mit der Elektrizität erleben.

Das Museum wurde rechtzeitig zum 150. Geburtstag des berühmtesten Sohnes der Gemeinde im ehemaligen herrschaftlichen Haus der Tudors hoch über Rosport eingerichtet und informiert auf 300 Quadratmetern über die Erfindungen des Bauingenieurs.

1970 hat die Sauergemeinde das "Schloss", wie es im Volksmund heißt, gekauft. "Ohne die vielen Sponsoren und die Unterstützung von Ministerien und europäischen Geldern wäre das nicht möglich gewesen", sagt Rosports Bürgermeister Romain Osweiler. Er hat eine Schulklasse eingeladen, die als erste das Museum "testen" darf.

Und in der Tat haben die Schüler ihren Spaß, denn nicht nur Gucken, auch Anfassen ist hier erlaubt und sogar erwünscht. Denn bei den Besuchern soll die Lust geweckt werden, aktiv an Experimenten teilzunehmen. Zur Einführung erscheint der Meister selbst als Lichtgestalt und schickt die Besucher, beim Sprechen mit seinem Bart auf und ab wackelnd, auf Deutsch, Französisch und Englisch auf die Reise in sein Reich. Das "Musée Tudor" will ab September thematische Ausstellungsführungen anbieten, vorwiegend für Schulen.

Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags 14 bis 18 Uhr, Juli und August montags bis sonntags 14 bis 18 Uhr. Auf Anmeldung können Gruppen das ganze Jahr über morgens und nachmittags das Museum besuchen. Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren frei, Erwachsene zahlen vier Euro.

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