Die Musikvirtuosen melden sich zurück

Trier · Ein gelungenes Comeback nach zwei Jahren Pause hat das Odeon Jazz Quartett vor 100 Besuchern im Casino am Kornmarkt in Trier gefeiert. Mit einer teilweise neuer Besetzung und auf hochprofessionellem Niveau präsentierte die Formation ein Programm aus mitreißenden Jazzstandards.

 Beste Unterhaltung mit schwungvollen Jazzklassikern: das Odeon Jazz Quartett. Im Bild (von links): Peter Kasper, Conny Hain und Oleg Berlin. TV-Foto: Anke Emmerling

Beste Unterhaltung mit schwungvollen Jazzklassikern: das Odeon Jazz Quartett. Im Bild (von links): Peter Kasper, Conny Hain und Oleg Berlin. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Seit Ende der 1990er Jahre gehört das Odeon Jazz Quartett zu den klangvollen Namen der Trierer Musikszene. Nicht nur als Quartett, sondern auch mit verschiedenen Sängerinnen und Sängern, den "Swinging Voices", war die Formation mit Konzerten im Südbahnhof, beim Altstadtfest oder im Theater dabei. Zudem nahmen die Musiker drei CDs auf.
Vor zwei Jahren gab es den vorläufig letzten Auftritt beim Ball der Nationen, denn das Engagement von Gründer und Pianist Sebastian Laverny wurde durch seine Verpflichtung als Chordirektor und Kapellmeister am Staatstheater Mainz gebunden.
Nun hat sich die Band zurückgemeldet. Die Besetzung: Bandleader und Bassist Peter Kasper, Drummer Fred Boden, Saxofonist Oleg Berlin und die neuen Mitglieder Walter Lorscheider am Klavier und Sängerin Conny Hain. Conny Hain, sonst Bratschistin im sinfonischen Orchester der Stadt Trier, und Oleg Berlin konnten bereits beim Crossover-Konzert "Jazz we Can" im Theater Trier glänzen.
Daran knüpfen auch einige der ersten Titel aus dem Konzert im Casino an, zum Beispiel "Harlem Nocturne" und "Fly me to the Moon". Auch im Casino begeisterte Conny Hains mit ihrer gehaltvollen und angenehm tiefen Stimme. Besonders in den Balladen kam ihre ausdrucksstarke Stimme zur Geltung. Oleg Berlin überzeugte mit seinem souveränen, leichten und weichen Saxofonspiel.
Pianist Walter Lorscheider fügte sich virtuos mit einer rasanten Version von Billy Joels "Root Beer Rag" in die Riege ein. Er zeichnet auch für Arrangements verantwortlich, die durch griffige Melodien und mitreißende Rhythmen und viel Raum für Soli und Improvisationen bestachen.
Repertoire zum Mittanzen


Im Repertoire hatte die Band alles, was bekannt ist und gefällt, von Titeln aus dem Musical Cabaret über Gershwins "Summertime" oder Duke Ellingtons "It don\'t mean a Thing" bis hin zu Latin-Klassikern wie "Soul Bossa" oder "No more Blues".
Das zielte weniger auf den Kopf als auf die Beine, bewusst wurde die Basis für Tänze wie Rumba, Cha Cha Cha, Foxtrott oder langsamen Walzer geliefert. Trotz Einladung hielt sich das Publikum allerdings mit Tanzen zurück und gab sich lieber dem Hörgenuss hin. Denn die Musiker boten Unterhaltung, die dank des professionellen Niveaus, der Leidenschaft und dem Charme einfach Spaß macht.
Den nächsten Auftritt haben das Odeon Jazz Quartett und Conny Hain am 28. April beim Ball der Nationen in der Europahalle.

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