Die Neue liebt die Arbeit am Detail

Schweich · In der Verbandsgemeinde (VG) Schweich führt seit 14 Tagen Bürgermeisterin Christiane Horsch die Geschäfte. Für die 49-jährige Juristin bedeutet der Wechsel von der einstigen Zwerg-VG Neumagen-Dhron nach Schweich eine erhebliche Umstellung. Besonders hilfreich erweist sich da ihre große Verwaltungserfahrung.

 Seit 2003 auf dem Posten: Chefsekretärin Beate Steinmetz (links) mit Bürgermeisterin Christiane Horsch im Vorzimmer. TV-Foto: Friedemann Vetter

Seit 2003 auf dem Posten: Chefsekretärin Beate Steinmetz (links) mit Bürgermeisterin Christiane Horsch im Vorzimmer. TV-Foto: Friedemann Vetter

Schweich. Äußerlich liegt der Verwaltungsbau an der Schweicher Brückenstraße völlig unverändert da - nichts weist darauf hin, dass dort nach fast drei Jahrzehnten ein Führungswechsel stattgefunden hat. Auffallend sind die Veränderungen erst auf der "Chefetage", die in Schweich im ersten Stock liegt. Chefsekretärin Beate Steinmetz hat eine neue Kollegin: Hildegard Wagner empfing schon die Besucher im Vorzimmer der VG-Verwaltung Neumagen-Dhron. Und im Chefzimmer - einst die Domäne des Berthold Biwer - begrüßt nun Christiane Horsch die Besucher.
Wie ein Hamster im Rädchen


Horsch: "Ich komme mir manchmal vor wie ein Hamster im Rädchen - aber damit das klar ist, mir macht es Spaß." Neue Strukturen und Zuständigkeiten, neue Mitarbeiter, die es gilt, kennenzulernen, die Aufstellung des Haushalts 2012, der auch nicht warten kann, dazu eine jahreszeitlich bedingte Terminflut. "Da gab es viele Neujahresempfänge, und nun beginnen die Karnevalstermine", sagt die Bürgermeisterin und fügt hinzu: "ich mag den Karneval."
Unangenehm aufgefallen sei ihr in der neuen Umgebung nichts, aufgefallen sei ihr nur eine hervorragende Verwaltungsstruktur mit bestens motivierten Mitarbeitern. Und die wunderten sich beiweilen über die Detailfreude der neuen Chefin. Horsch: "In der kleinen Verwaltung von Neumagen-Dhron war fast jeder für alles zuständig - hier sind die Abläufe strukturiert. Und daher bin ich es gewohnt, mich auch um Kleinkram zu kümmern, statt ihn zu delegieren."
Und welche Dinge will die neue Bürgermeisterin so bald wie möglich ändern? Ihre Antwort ist eher verhalten, denn "wenn ich etwas verändern will, muss ich zunächst die betreffenden Strukturen genau kennen". Außerdem könne man Änderungen nicht im Alleingang durchziehen - diese Dinge müssten ausdiskutiert werden.
Die Strukturen kennen, alle Mitarbeiter mit Vor- und Zunamen im Kopf gespeichert haben, mit den Problemen und Verhältnissen draußen in den Ortsgemeinden vertraut werden, die Zusammenarbeit mit den politischen Gremien - Horsch schätzt, dass sie noch ein gutes halbes Jahr benötigt, um die Sache ganz im Griff zu haben. Obwohl sie den Charakterzug habe, alles möglichst sofort erledigen zu wollen.
Einige konkrete Neuerungen gibt es aber auch schon 14 Tage nach ihrem Amtsantritt: Die Nutzung von Internet und PC auf der Bürgermeisteretage wurde deutlich erweitert. Horsch: "Meinen elektronischen Terminkalender kann nun jeder Mitarbeiter einsehen und jeder weiß, wann ich wo zu finden bin."
Und auf ihrem Besprechungstisch liegen Probeabzüge einer neuen Amtsblatttitelseite. Das Layout soll der neuen Webseite der VG angepasst werden. Auch der "halbe Römer", der heute noch auf der Seite oben rechts um die Ecke schaut, wird verschwinden. Nur eine kleine Änderung in der Geschichte der VG Schweich im Gegensatz zu einem künftigen Schwerpunkt, den Christiane Horsch nennt: "Das Thema ‚Grundschulen\' und der mögliche Schulneubau werden uns noch sehr beschäftigen."Extra

Sieben Mitarbeiter der ehemaligen VG Neumagen-Dhron sind auf eigenen Wunsch ihrer Chefin nach Schweich gefolgt. Dadurch ist die VG-Verwaltung personell aber nicht überbesetzt. Vier der ehemaligen Verwaltungsangestellten aus Neumagen-Dhron übernehmen ohnehin frei gewordene Stellen in Schweich. Es bleibt ein scheinbarer "Überhang" von drei Stellen. Aber dieses Plus ist gewollt, da sich durch die zum 1. Januar beigetretene Ortsgemeinde Trittenheim der Personalbedarf um drei Stellen erhöht hat. Als Faustregel für VG-Verwaltungen gilt: Pro 1000 Einwohnern sind drei Mitarbeiter anzusetzen.f.k.

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