Die neue Stimme der Unterschicht

Der Kölner Kabarettist Robert Griess hat bei seinem Auftritt in der Trierer Tuchfabrik (Tufa) kräftig ausgeteilt. Bei seiner Show bekamen Politiker ihr Fett weg, aber auch aktuelle gesellschaftliche Themen wurden satirisch aufgerollt. Das Trierer Publikum war begeistert.

 Bissig, witzig und sehr, sehr böse: Der Kölner Kabarettist Robert Griess. TV-Foto: Denise Francu

Bissig, witzig und sehr, sehr böse: Der Kölner Kabarettist Robert Griess. TV-Foto: Denise Francu

Trier. (def) Das Bühnenlicht in der Trierer Tuchfabrik (Tufa) geht an. Vor dem Zuschauer steht - dargestellt vom Kölner Kabarettisten Robert Griess - Thomas Sarrazin, Cousin von Thilo Sarrazin und Reproduktionsbeauftragter der Regierung.

Wie kann man das deutsche Volk vor dem Aussterben bewahren? Sarrazins radikale Antwort ist die Kampagne "Du bist Deutsche - ein Baby für Merkel" mit 300 000 Euro bar auf die Hand gleich bei Geburt. Die kann der Nachwuchs nach dem 18. Lebensjahr zu günstigem Zins zurückzahlen.

Von Bankräubern und Bankkunden



Griess wechselt in seinem Polit-Programm "Geht's noch" von einem Charakter zum anderen. Er provoziert bewusst.

Die Reichen hätten ja noch immer die Waldorf-Schule, die Sonderschule der Reichen. Und die Bezeichnung Bankräuber müsse umdefiniert werden. Der Bankkunde müsse heute genau schauen, wer ihn da hinter dem Schalter anlächele. Der kleine Saal der Tuchfabrik war zwar nicht voll besetzt. Doch das Publikum war begeistert und forderte Zugabe. Der Kölner, der von der Presse als die neue Stimme der Unterschicht gefeiert wird, ist in der Trierer Region noch wenig bekannt. Dem kann nur Mundpropaganda abhelfen. Robert Griess: witzig, bissig, sarkastisch. Weiter sagen!

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