Trauer Sie sind da, wenn Trost benötigt wird

Trier · Die Notfallseelsorge hat ihr 20-jähriges Bestehen im Landkreis Trier-Saarburg gefeiert. Ihr Wahlspruch lautet: „An deiner Seite“.

 Hören zu und trösten, wenn Menschen einen Angehörigen etwa durch einen Unfall oder Suizid verloren haben: die Mitarbeiter der Notfallseelsorge Trier-Saarburg.

Hören zu und trösten, wenn Menschen einen Angehörigen etwa durch einen Unfall oder Suizid verloren haben: die Mitarbeiter der Notfallseelsorge Trier-Saarburg.

Foto: TV/Florian Blaes

„Einsatz für die Notfallseelsorge, bitte rufen Sie die Leitstelle an“, erklingt es aus dem Piepser, den die Ehrenamtlichen an der Hose tragen. Dann geht alles ganz schnell. Die integrierte Leitstelle in Trier wird angerufen und die Notfallseelsorge erfährt, wo und was passiert ist. Ihre Mitglieder  machen sich auf den Weg zum schweren Verkehrsunfall, zum Sterbefall zu Hause oder zu einem Suizid.

„Wir sind die stillen Zuhörer. Trösten und beten mit den Angehörigen. Wir sind einfach da, damit die Betroffenen nicht allein sind“, so beschreibt Daniela Standard, Notfallseelsorgerin im Kreis Trier- Saarburg, ihre Arbeit. Aktuell besteht das Notfallseelsorge-Team aus 17 Helferinnen und Helfern, die sich im Landkreis in den Alarmierungsbereich Nord und Süd aufteilen. „Wenn dann der Alarm für uns erklingt, fahren wir zu der jeweiligen Einsatzstelle und tun dies meist in gemeinschaftlicher Arbeit mit der Notfallnachsorge“, so Standard. Auch nach tödlichen Unfällen begleitet die Notfallseelsorge die Polizei zur Überbringung der Nachrichten. „Wir sind zwar Mitarbeiter und Ehrenamtliche der zwei großen Kirchen, aber wir fahren zu allen Betroffenen, egal welche Religion sie haben“, erklärt die Notfallseelsorgerin.

Es ist noch nicht lange her, dass neue ehrenamtliche Begleiter den Kurs, welcher  80 bis 100 Stunden dauert, erfolgreich abgeschlossen haben. „In den letzten Monaten konnten wir in unserem Team viele neue, ehrenamtliche Laien begrüßen. Und sie sind eine Bereicherung mit den Kenntnissen und Fähigkeiten, die sie mitbringen“, freut sich Daniela Standard.

In der Region Trier erkennt die Notfallseelsorge einen Wandel, was die Einsätze betrifft, zu denen sie gerufen wird. Die Menschen werden immer älter und leben zu Hause. Dort sterben sie auch und die Angehörigen werden dann dort betreut und begleitet. „Wir merken auch, dass die Menschen sich immer weniger mit dem Tod beschäftigen. Plötzlich ist er da…“, stellt Standard fest.

Um den Rettungsdienst und die Notärzte vor Ort zu entlasten, kommt dann die Notfallseelsorge. Aber auch zu Suiziden fahren die Begleiter, sei es in ein Haus oder in die Natur.  In solchen Fällen brauchen die Angehörigen ganz besonders die Hilfe der Zuhörenden. Das gilt auch für tödliche Unfälle im Straßenverkehr und darüber hinaus.

„Wenn es Menschen gibt, die über den Unglückstag hinaus Hilfe wollen, sind wir auch über einen längeren Zeitraum in Begleitung mit der Notfallnachsorge tätig“, erklärt Notfallseelsorgerin Daniela Standard.

In einer kleinen Feierstunde wurde das 20-jährige Bestehen der Notfallseelsorge Trier-Saarburg in der Herz-Jesu-Kirche in Trier gefeiert. Neben den ehrenamtlichen Notfallseelsorgern und der Notfallnachsorge waren auch Vertreter der Rettungsdienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Malteser, Notärzte und die Polizei gekommen. Weiterhin der neue Leiter der Berufsfeuerwehr Trier, Andreas Kirchartz, und sein Vorgänger Herbert Albers-Hain sowie Feuerwehrführungskräfte des Landkreises. Helmut Reis, der Kreisbeigeordnete, dankte allen Frauen und Männern in diesem wichtigen Dienst an und mit dem Menschen.

Für die evangelische Kirche dankte  Superintendent Dr. Jörg Weber und für die katholische Johannes Rau vom Dekanat Trier. Er verlas auch ein Glückwunschschreiben des Weihbischofs Franz Josef Gebert.

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