Die Poststelle bleibt

OLEWIG. Seit Oktober 2002 liegen mit dem Bürgergutachten die Wünsche und Vorschläge der Olewiger vor, was sich in ihrem Stadtteil verändern soll. Der Stadtteilrahmenplan wird im Sommer vorgestellt.

Das Bürgerbeteiligungsverfahren in Olewig startete am 19. November 2001 und wurde am 23. Oktober 2002 mit der Präsentation des Bürgergutachtens abgeschlossen. In ihrem Bürgergutachten wünschten sich die Olewiger unter anderem eine bessere Busverbindung abends und am Wochenende für den Ortsteil "Hill". Die Anwohner in der Olewiger Straße plädierten dafür, dass die Stadtbusse mehr über die Umgehungsstraße und weniger durch den Ort fahren sollen.Linie 6 sollte nach Tarforst verlängert werden

Der Ortsbeirat beschloss deshalb Ende 2002, dass die Stadtbusse - nach Fertigstellung der Olewiger Straße - stadteinwärts durch den Ort und stadtauswärts auf der Umgehungsstraße fahren sollen. "So müssen die Leute nicht die große Straße überqueren", erläutert Ortsvorsteherin Hannelore Komes.Weil der Supermarkt und die Sparkasse ihre Pforten geschlossen haben, sollte weiterhin die Linie 6 bis zum Einkaufzentrum Tarforst verlängert werden. Mit der derzeitigen Nahversorgung, also den Einkaufsmöglichkeiten und dem Angebot an Dienstleistungen wie Post, Bank und Ärzten, zeigten sich die Olewiger unzufrieden. Drei Viertel der Befragten gaben dem Angebot eine sehr schlechte Note. Viele nehmen nun notgedrungen den längeren Weg zum Einkaufzentrum Tarforst in Kauf. Manch einer wünscht sich jedoch, dass der "Rewe-Markt" in Olewig sein Angebot ausweitet. Auf ihre Poststelle müssen die Olewiger auch in Zukunft nicht verzichten. "Die Post bleibt in diesem Laden, für den wir mit gutem Aussicht auf Erfolg einen Nachmieter suchen", erklärt Anneliese Zawar vom "Papierstübchen". Aus Altersgründen gibt das Ehepaar Zawar ihren seit 1987 in Olewig ansässigen Zeitschriften- und Lotto-Laden mit Postagentur auf. Die Post habe darauf bestanden, dass die Poststelle in diesem Laden bleibe. Also machte sich Inhaber Dieter Zawar daran, einen Nachmieter zu suchen. Aus dem Bürgergutachten erstellte das Stadtplanungsamt einen Stadtteilrahmenplan. Dieser liegt inzwischen als Entwurf vor. Er werde jedoch erst nach den Kommunalwahlen der Öffentlichkeit vorgestellt, sagt Christoph Stuth, Leiter des Stadtplanungsamts. Nach dem 13. Juni wird es dann eine Bürgerversammlung geben, in der der Stadtteilrahmenplan vorgestellt wird. "In den Stadtteilrahmenplan fließt alles aus dem Bürgergutachten ein, was planerisch interessant ist und eine räumliche Veränderung bedeutet", erläutert Simone Schornick vom Stadtplanungsamt. Dazu gehören etwa Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und die Nutzung der Weinbergslandschaft. Keinen Einfluss hat das Stadtplanungsamt dagegen auf die Nahversorgung, weil es hier Grundstücke mit privaten Eigentümern gibt. Eine zeitliche Perspektive, wann die Vorschläge im Bürgergutachten - etwa ein Wander- und Radweg ins Saartal - realisiert werden, kann das Stadtplanungsamt nicht geben. "Jede Maßnahme muss als Wunsch vom Ortsbeirat an den Stadtrat herangetragen werden", sagt Amtsleiter Struth. Morgen in "Olewig - ganz nah": Streetball und Waldprojekt - die Grundschule glänzt mit besonderen Projekten.

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