Die Rolltreppen-Blockade

Zu meiner Lieblingslektüre im TV gehört (fast) täglich das "Guten Morgen", denn vieles, worüber da geschrieben wird, kommt einem doch merkwürdig vertraut und bekannt vor. Dieser Tage ging es mir wieder einmal so beim Lesen von "Guten Morgen".

Die Rede darin war von den "Stehenbleibern" und Blockierern in überfüllten Kaufhäusern. Passte alles, nur die übelste Sorte der Stehenbleiber war vergessen worden: die Rolltreppen-Blockierer. Dieser Schrecken aller Einkaufszonen ist mir am Donnerstagabend in einem packevollen Trierer Kaufhaus wieder aufgefallen: Dicht an dicht gedrängt wurden wir Rollentreppen-Passagiere vom Untergeschoss zum Parterre hinauf gebaggert. Zuerst ging alles glatt, doch traf ein älteres Paar, das direkt vor mir stand, oben am Ende der Rolltreppe auf Bekannte, Verwandte oder ähnliches. Sofort blieben sie stehen, Hallo und Händeschütteln am allerungünstigsten Ort, denn die Rolltreppe hinter der Wiedersehensfeier schaufelte erbarmungslos weiter. So schoben mich meine zahlreichen Nachfolger zwangsläufig mit Wucht in die Blockierergruppe, die dann regelrecht gesprengt wurde. Das war kein böser Wille, sondern alles folgte nur den Gesetzen von Physik und Technik. Doch statt sich für ihre Oberdusseligkeit zu entschuldigen, wurden die versprengten Blockierer auch noch frech nach dem Motto: "Wir halten Schwätzchen wo es uns passt! Bei uns im Dorf machen wir das ja auch so." Tja, im Dorf eben…

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort