Die roten Bello-Boxen sind für die Katz

Trier · Die roten Behälter mit kleinen Plastiktüten sollten in den Parks und Straßen der Stadt Trier eigentlich dafür sorgen, dass Hundebesitzer den Kot ihrer Tiere schnell entfernen können. Der Erfolg blieb bisher jedoch aus. Denn die sogenannten Bello-Boxen sind meist leer. Laut Stadt verschwenden Vandalen 40 000 Tütchen, ehrenamtliche Helfer ärgern sich.

 Na, wo sind sie denn? Fly sucht Bello-Tüten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Na, wo sind sie denn? Fly sucht Bello-Tüten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Über das Entsorgen von Hundekot wird in der Stadt seit Jahren diskutiert (der TV berichtete). Um die Hundehalter dazu zu bewegen, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner sofort zu entsorgen, stellten Grünflächen- und Stadtreinigungsamt vor etwa einem Jahr überall in der Stadt und in den Grünanlagen sogenannte Bello-Boxen auf. Mehr als 40 sind es. Die roten Behälter, gefüllt mit Mülltütchen, sollten helfen, die städtischen Grünanlagen sauber und attraktiv zu halten.
Doch bisher haben sich die Bello-Boxen nicht bewährt. Die Mülltüten werden häufig aus den Boxen entnommen und ohne Inhalt einfach weggeworfen. Dieter Jacobs, Pressesprecher der Stadt, spricht sogar von "Vandalismus".
Besonders ärgerlich: Die ständig leeren Boxen sorgen nicht nur dafür, dass weiter Hundekot die Trierer Parks und Straßen verschmutzt. Sie verursachen auch Kosten - rund 5000 Euro kostet das Befüllen die Stadt jährlich. Befüllt werden die Boxen täglich, teilweise von der Straßenreinigung, teilweise von privaten Paten. Pro Jahr werden auf diese Art 100 000 Tüten verteilt. Die Stadt geht davon aus, dass davon allerdings etwa 30 000 bis 40 000 Vandalismus zum Opfer fallen - und deshalb ihren Zweck nicht erfüllen.
Helfer investieren Geld und Zeit


Betroffen ist vor allem die Innenstadt. Das ist nicht nur für die Verwaltung ein Ärgernis, sondern auch für die ehrenamtlichen Helfer, die viel Zeit und Mühe in die Aktion investieren. Auch die Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Haustiere gerne entsorgen möchten, stehen dumm da. Sie müssen häufig Tütchen von zu Hause mitbringen, was auf Dauer ins Geld geht. "Tüten bringe ich mir immer selber mit, ob ich in fremden Gegenden unterwegs bin oder hier. Wenn ich sie jedoch mal vergessen habe, wäre ich schon mal froh, ich könnte mich darauf verlassen, in einer solchen Box eine Tüte zu finden", sagt Ilona Heise aus Trier, die mir ihrem Hund an der Mosel unterwegs ist. "Ich denke, wenn es mehr solcher Boxen gäbe, die auch stets gefüllt wären, dann würden sie auch viel mehr Hundebesitzer nutzen, denn die Idee ist super!"
Beutelspender für die Leine


Ähnlich sieht das Brigitte Fleck. "Bei uns in der Kloschinskystraße sind die Boxen immer leer. Wenn man umsichtig sein will, muss man sich die Tüten schon selbst mitbringen - das tue ich mittlerweile auch immer."
Um das Dilemma zu lösen, überlegt die Stadtverwaltung jetzt, die Boxen seltener zu befüllen. Sie hofft, dass auf diese Weise auch weniger Tüten vergeudet werden. Außerdem sollen Kleinbeutelspender an die Hundebesitzer verteilt werden. Diese können direkt an den Hundeleinen befestigt werden.
Liebe Leserinnen und Leser, wie empfinden Sie die Situation mit Hundekot auf Triers Straßen? Sind die Bello-Boxen auf Ihren Spazierstrecken auch immer leer? Nehmen auch Sie stets eigene Tüten mit beim Gassi-Gehen?
Mailen Sie uns Ihre Meinung in Kürze an echo@volksfreund.de. Bitte Namen und Anschrift nicht vergessen.

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