Die Säule trägt wieder

Weil fast der gesamte Vorstand nicht mehr kandidierte, war der Fortbestand des Heimatvereins Fusenich gefährdet. Ein flammender Appell an die Bürger hatte Erfolg: Die tragende Säule des Dorflebens besteht weiter.

Der Heimatverein ist die treibende Kraft für ein funktionierendes Gemeinschaftsleben in Fusenich. TV-Foto: Albert Follmann

Trierweiler-Fusenich. Man stelle sich nur mal vor: Von heute auf morgen würde das Dorfleben brach liegen. Es fänden keine Feste mehr statt, Wandertage fielen ins Wasser, es ginge kein Martinszug mehr und auch sonst wäre in der Gemeinde "tote Hose". Vor diesem Szenario stand vor wenigen Wochen noch der Trierweiler Ortsteil Fusenich. Hintergrund war, dass der Heimatverein, der einzige eingetragene Verein im Ort und Organisator vieler öffentlicher Festivitäten, führungslos zu werden drohte. Fünf der sieben Vorstandsmitglieder hatten ihr Amt aus beruflichen oder privaten Gründen niedergelegt und standen nach langjähriger Tätigkeit im Dienste der Ortsentwicklung und der Brauchtumspflege nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung. Die Vorsitzende Nicole Gorges erklärte sich zum Weitermachen bereit, falls sich eine neue Vorstandstruppe finden sollte. Ortsvorsteher Werner Bonertz und weitere Mitglieder des Heimatvereins rührten daraufhin im Ort die Werbetrommel und motivierten die Bewohner, sich beim Heimatverein zu engagieren. Immerhin gehören ihm von den rund 280 Bewohnern schon 170 als Mitglied an.In Wurfsendungen an alle Haushalte, mit denen zur Teilnahme an der Jahreshauptversammlung im März aufgerufen wurde, wurde das Schreckgespenst schon an die Wand gemalt: "Sollte auf der Jahreshauptversammlung kein Vorstand gewählt werden können, muss der Heimatverein seine Aktivitäten einstellen. Dies würden wir alle sehr bedauern, insbesondere im Hinblick auf den ersten Spatenstich für den Bau unseres Gemeindehauses." Dort möchte der Heimatverein beträchtliche Eigenleistungen beim Innenausbau einbringen.Weitere Jahresaktionen geplant

Der Appell fruchtete: Viele Bewohner, darunter Jugendliche und Neubürger, zeigten mit der Teilnahme, dass ihnen das Dorfleben am Herzen liegt, und schnell war der zehnköpfige Vorstand mit Nicole Gorges, ihrem Stellvertreter Markus Kahmann, Stefan Ferring und Yvonne Arnoldy gewählt. Statt der drei in der Satzung vorgesehenen Beisitzer wurden sogar deren sechs gewählt. Nachdem der Osterputz im März schon erfolgreich über die Bühne ging, steht damit auch den weiteren Jahresaktionen nichts mehr im Weg: dem Maibaumfest am 30. April, dem Sommerfest vom 30. Juni bis 1. Juli, St. Martin am 11. November, dem noch zu terminierenden Wandertag und natürlich dem Spatenstich für das Bürgerhaus, der vermutlich im Mai sein wird.