Die Schätze in der Weberbach

Auf Spurensuche des Christentums haben Schülerinnen des Angela-Merici-Gymnasiums die Weltbedeutung von Triers einmaligen Schätzen der Stadtbibliothek entdeckt.

Trier. (red) Für die Schülerinnen des Zwölfer-Grundkurses Religion des bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums war es ein besonderer Tag. Auf Einladung von Michael Embach, Direktor der Stadtbibliothek Trier, entdeckten sie zusammen mit ihrem Lehrer Hermann-Josef Esser in den Beständen der Bibliothek einzigartige Zeugen der Vergangenheit, die sie bisher so nicht gekannt hatten.

Zu Beginn bewunderten die Schülerinnen die Coronelli-Globen. Der Venezianer Coronelli gilt als einer der bedeutendsten Vertreter barocker Globenkunst. Die Stadtbibliothek Trier besitzt ein Globenpaar, Erdglobus und Himmelsglobus von 1688 und 1693.

Beeindruckend war es für die Schülerinnen auch, im Original der Schedelschen Weltchronik von 1493 zu sehen, wie Trier als ein Zentrum der damaligen Welt verstanden wurde.

Ein Gang ins Magazin, in dem die alten Handschriften und Drucke aufbewahrt werden, gab neben der besonderen Aura, die von der Fülle jahrhundertealter Bücher ausgeht, einen Einblick in die Kultur des Buchs.

Was sind Codices, warum hat dieser eine Kette, jener ein Schloss? Was ist ein Faksimile? Was sind Wiegendrucke? Welches sind die kostbarsten Bücher der Stadtbibliothek? Welchen Wert haben sie? Geduldig beantwortete Embach alle Fragen. Im Lesesaal, der eine fast feierliche, aber zugleich auch nüchterne Arbeitsatmosphäre ausstrahlt, wurde zum Abschluss deutlich, dass in einer Bibliothek Menschen mit unterschiedlichen Berufen arbeiten.

Vom wissenschaftlichen Bibliothekar über den Archivar, den Dokumentar, den Restaurator bis hin zu Verwaltungs- und Serviceberufen eröffnete sich auch in berufskundlicher Sicht eine ganz neue Welt.

Neu war den Schülerinnen die Erfahrung, dass die Stadtbibliothek ein internationaler Ort von Wissenschaft und Forschung ist. Am Ende des Vormittags stellten die Schülerinnen fest: Die Stadtbibliothek ist ein kostbarer Trie rer Bürgerschatz, den es immer noch zu entdecken und zu heben gilt.

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