Die Schüler zweiter Klasse

Der Begriff "Super-Wahljahr" wird 2009 nicht gerecht. Das steht jetzt schon fest. Der Wahlkampf läuft zwar, aber die großen Dramen spielen zurzeit auf anderen Bühnen. Dabei schießt der Trierer Stadtvorstand den Vogel ab.

Nach jahrelangen Bemühungen, das Schreckgespenst der Schulschließungen aus der Debatte um die weitere Schulentwicklung herauszuhalten, kommt plötzlich und knochentrocken der Beschluss, aus dem Landkreis kommende und in Trier zur Schule gehende Gymnasiasten in Zukunft zu Schülern zweiter Klasse zu machen und bei der Vergabe der Plätze pauschal hinter die Schüler zu stellen, die direkt aus Trier kommen.

Wieder hat man es geschafft, zahllose Eltern auf die Barrikaden zu treiben - immerhin kommt die Hälfte aller Trierer Gymnasiasten aus Trier-Saarburg.

Und die rechtliche Basis dieser Aktion ist die im Dezernat Ulrich Holkenbrink offenbar herrschende Ansicht, das sei alles rechtens, in Ordnung und vertretbar. Das ist geradezu unfreiwillig komisch.

Die Schulen sind eindeutig das zentrale Problemfeld der Stadt Trier. Und es wird immer schlimmer.

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