Die Schweicher pflegen ihr Platt

"Mir sen och noch dao" lautete das Motto der 19. Mundartveranstaltung des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Schweich. Rund 200 Besucher waren der Einladung in das Pfarrheim gefolgt.

 Die Wandervögel wissen beim Mundartabend im Schweicher Pfarrheim mehrfach mit ihren Liedvorträgen zu gefallen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Die Wandervögel wissen beim Mundartabend im Schweicher Pfarrheim mehrfach mit ihren Liedvorträgen zu gefallen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Schweich. "De Schwächer" können noch "Platt schwaätzen" und tun alles, um es "net zu valieren". Insbesondere die ältere Generation hält gerne an ihrem moselfränkischen Dialekt fest. So auch am 19. Mundartabend des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Schweich.

Nach den einleitenden Liedvorträgen des Chors Wandervögel unter Leitung von Matthias Diederich begrüßte die Vorsitzende des HVV, Anita Kruppert, die Gäste. Unter ihnen weilten auch Pastor Edwin Prim sowie Stadtbürgermeister Ottmar Rößler und der Isseler Ortsvorsteher Kurt Heinz.

"Wir wollen den moselfränkischen Dialekt pflegen und ihn nicht aussterben lassen", versprach Vorsitzende Kruppert. Sie begann ihre Grußworte zwar in perfektem Hochdeutsch, bewies aber später dann doch noch mit Sätzen wie "Ma fengen wei oon", dass sie auch Mundart sprechen kann.

Während Kurt Heinz sein Grußwort in fließendem "Asseler Platt" (Isseler Platt) sprach, gestand Stadtbürgermeister Rößler ein, die Mundart nicht zu beherrschen. Er habe sich aber vor dem Abend bei "Wikipedia" umfassend über den moselfränkischen Dialekt informiert. Dort sei er als ein "Exot" unter den deutschen Dialekten bezeichnet. Die Sprache an der Mosel klinge bunt, wild und ganz anders und werde nur schwer oder überhaupt nicht verstanden.

Die Gäste des Mundartabends verstanden die Sprache aber bestens. "Dir wellt Musik op platt? Da sed dir hei genau richtisch" (Ihr wollt Lieder auf Platt hören? Da seid ihr hier genau richtig), stellte die Platt-Sängerin Sylvia Nels aus Rittersdorf in der Eifel fest. Sie lud die Besucher bei einem ihrer Lieder sogar ein, in den Refrain "Hett is Kniedelsdach" (Heute ist Knödeltag) einzustimmen.

Bei den 18 Programmpunkten stand das "Schwächer Platt" immer im Vordergrund. Gäste aus der Eifel und aus Luxemburg rundeten mit ihren Vorträgen das Programm vollkommen ab. Garanten für herzerfrischende Lacher, Besinnliches und Heiteres waren Peter Farsch, Emil Angel (Luxemburg), Horst Rößler, Friedchen Lamberti, Johannes Heinz, Theo Feltes, Christian Gorges, Petra Pauli, Robert Schröder und Agnes Schneider. Die Gäste dankten den Akteuren für ihre gelungene Vorträge mit anhaltendem Beifall.

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