Fernsehen Die Sendung mit der Maus filmt in Trier Gemälde-Restaurierung

Trier · Ein WDR-Fernsehteam dreht im Museum am Simeonstiftplatz für die beliebte Kindersendung.

 Kamera läuft –  „und bitte!“: (von links)  WDR-Kameramann Barthold Stromeyer, WDR-Redakteur Peter Lemper, Restaurator Dimitri Scher, WDR-Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva und  Simon Vogel (Ton) während der Aufnahmen für die Sendung mit der Maus im Trierer Stadtmuseum Simeonstift.  

Kamera läuft –  „und bitte!“: (von links)  WDR-Kameramann Barthold Stromeyer, WDR-Redakteur Peter Lemper, Restaurator Dimitri Scher, WDR-Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva und  Simon Vogel (Ton) während der Aufnahmen für die Sendung mit der Maus im Trierer Stadtmuseum Simeonstift.  

Foto: Karin Pütz/Karin Puetz

„Das ist der Herr Scher. Der restauriert ein Bild. Klingt komisch, ist aber so.“ Vielleicht wird der Beitrag für die Sendung mit der Maus mit diesen Worten beginnen. Der siebenminütige Kurzfilm soll den „Türöffner-Tag“ ankündigen, der seit 2011 jedes Jahr am 3. Oktober bundesweit stattfindet. Bereits 2017 fand ein solcher Tag am Simeonstiftplatz statt, an dem Kinder Sachgeschichten live erleben können.

Dieses Mal geht es um die Arbeit eines Gemälderestaurators. „Und vielleicht kommt dann sogar die Original-Maus nach Trier – aber das weiß man nie so genau“, sagt die Pressesprecherin des Museums, Kathrin Schug.

Derzeit wird in Trier neben dem Trailer für den Türöffner-Tag eine komplette Sachgeschichte für die Sendung mit der Maus gedreht. Dafür ist ein vierköpfiges Fernsehteam vom WDR vor Ort – darunter Clarissa Corrêa da Silva, die seit Mai auch an der Seite von Ralph Caspers die Sendung „Wissen macht Ah!“ moderiert. Die 27-Jährige hört konzentriert zu, während Gemälderestaurator Dimitri Scher in den Räumen des Museums am Simeonstift seine Arbeit erklärt.

„Eigentlich dauert das Restaurieren eines Bildes Monate.“ So viel Zeit hat Peter Lemper, Autor und Regisseur beim WDR, nicht. Er und Kameramann Barthold Stromeyer sowie Simon Vogel, der für den Ton zuständig ist, haben zwei Drehtage Zeit, einen kindgerechten Film über die einzelnen Arbeitsschritte zu produzieren.

Bei dem Gemälde indes handelt es sich nicht um ein Kunstwerk, das zurzeit im Museum ausgestellt wird. „Wir haben so viele Bilder im Depot, wir können nicht alle ausstellen“, sagt der gebürtige Usbeke Dimitri Scher.

Es sei nicht leicht gewesen, ein passendes Bild auszuwählen, da es möglichst viele „Baustellen“ haben sollte. „Die Bilder sind entweder verschmutzt oder haben Risse – dieses hat beides“, sagt er schmunzelnd. Die letzten Nächte habe er durchgearbeitet, um das ausgewählte Bild aus dem frühen 19. Jahrhundert, das eine Winterlandschaft zeigt, für den Filmbeitrag vorzubereiten.

Tätigkeiten, an denen der Restaurator normalerweise stundenlang sitzt, werden im Fernsehen natürlich stark gekürzt gezeigt. Dabei geht das Team akribisch vor. „Wir achten sehr auf winzige Details, wir wollen den Kindern ja alles richtig zeigen“, sagt Peter Lemper, der zusammen mit dem Kameramann immer neue Perspektiven und Blickwinkel ausprobiert. Dimitri Scher bekommt Anweisungen: „Jetzt kommen Sie bitte langsam ins Bild und setzen sich dort an den Tisch“, oder „jetzt müssen Sie ihre Hände genau so lassen“.

Der Restaurator macht geduldig mit und wiederholt einige Arbeitsschritte. Doch das Meiste muss beim ersten Mal sitzen. Aus einer großen Rolle Leinwand schneidet er ein Stück heraus. Mit diesem wird er später den Riss im Gemälde von hinten überkleben. Dann wird gefilmt, wie er die Ränder dieses Stoffstücks mit einer Pinzette ausfranst. Kameramann Barthold Stromeyer geht ganz nah ran, Simon Vogel hält die Angel mit dem Mikrofon, zwischendurch stellt Clarissa Corrêa da Silva Fragen zu den Arbeitsgängen.

Nach etwa 20 Minuten hat das Team die beiden kurzen Szenen im Kasten, die im fertigen Film lediglich 15 Sekunden Gesamtlänge ausmachen. Mit dem Ausfransen des Stoffstücks wird der Restaurator noch gut eine Stunde beschäftigt sein, danach folgen die nächsten Schritte. „Dann gehen wir in der Zeit mal was essen?“, schlägt Peter Lemper vor. Das findet beim Rest des Teams Zustimmung. Der Restaurator hingegen zupft derweil ruhig an dem Stoffflicken weiter. Denn nach dem Essen muss dieser fertig sein, damit der nächste Arbeitsschritt gefilmt werden kann. Wann genau die Beiträge ausgestrahlt werden, können die WDR-Mitarbeiter noch nicht sagen. Kathrin Schug wird am Ball bleiben und dem TV rechtzeitig den Termin mitteilen.

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