Die Stehaufmännchen von Igel

Igel · Der Gemeinderat Igel lässt sich von Rückschlägen nicht entmutigen und hat die Straßenplaner zum x-ten Mal aufgefordert, an der B 49 am Feilenkreuz eine Fußgängerampel aufzustellen. Erwünschter Nebeneffekt im Erfolgsfall: Die frühere Bushaltestelle könnte reaktiviert werden.

 Die Bushaltestelle am Ortsausgang von Igel in Fahrtrichtung Trier ist aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. TV-Foto: Albert Follmann

Die Bushaltestelle am Ortsausgang von Igel in Fahrtrichtung Trier ist aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. TV-Foto: Albert Follmann

Igel. "In Trier-Zewen und anderswo klappt es ja auch, warum nicht in Igel?" Es gibt wohl kaum jemanden im Igeler Gemeinderat, der die Meinung von Ratsmitglied Reinhold Kiemen (SPD) nicht teilt. Er brachte in der jüngsten Sitzung, in der es auch um den zweigleisigen Bahnausbau ging (der TV berichtete), ein weiteres wichtiges Verkehrsthema aufs Tapet: die Busanbindung nach Trier.
Acht ´Minuten Ruhepause


Wie berichtet, hat der Rat die Stadtwerkebusse der Linien 3 und 81 aus den Wohngebieten verbannt, nachdem sie Straßenschäden angerichtet haben. Weil aus Sicherheitsgründen auch die Bushaltestelle an der B 49 in Fahrtrichtung Trier am Feilenkreuz geschlossen wurde, müssen die Bewohner nun entweder am Feilenkreuz in entgegengesetzter Fahrtrichtung einsteigen und am Wendeplatz mit dem Busfahrer ein achtminütiges Zwangsruhepäuschen einlegen, bevor die Fahrt nach Trier weiter geht - oder sie gehen zu Fuß vom Gänsacker-Viertel zur Haltestelle im Dorf. Aber auch dort müssten die Bürger die vielbefahrene B 49 überqueren, um zur Haltestelle zu gelangen, sagt Kiemen. Er ist Polizist im Ruhestand, und es waren unter anderem seine Kollegen gewesen, die bei einem Ortstermin am Feilenkreuz mit Vertretern des Landesbetriebs Mobilität (LBM), den Stadtwerken Trier und der Kreisverwaltung zu dem einhelligen Ergebnis kamen, dass die Haltestelle dort zu gefährlich sei.
An einem Vormittag war auch eine Fußgängerampel in Höhe der Überquerungshilfe am Feilenkreuz getestet worden. Dazu Rainer Schaack vom Ordnungsamt Trier-Land: "Die Ampel macht dort keinen Sinn. Es gibt einen Rückstau auf der B 49, und es fehlt die Akzeptanz. Fußgänger nahmen die Ampel kaum an, und einige Autofahrer fuhren bei Rot drüber, obwohl die Polizei dabei war."
Rat lädt zum Ortstermin


Der Rat folgte dem Vorschlag von Ortsbürgermeister Franz-Josef Scharfbillig, der anbot, die zuständigen Behörden erneut zu einem Ortstermin einzuladen. Ob steter Tropfen den Stein höhlt? In Wellen habe es auch lange gedauert, bis die Bundesstraße gegenüber dem Verkehr von Luxemburg "abgestuft" worden sei, sagte Reinhold Kiemen. Heute sei jeder mit der Situation zufrieden, dabei hätten die Behörden das vorher vehement abgelehnt.
Verkehrsminister Hendrik Hering sei ja auch schon an der B 49 gewesen, meinte CDU-Ratsmitglied Winfried Bindges, aber das einzige, was der Besuch gebracht habe, sei eine mobile Kilometeranzeige gewesen.
Seit Jahrzehnten fordern die Igeler, dass an der B 49 (täglich rund 20 000 Fahrzeuge) eine Ampel und Fußgängerüberwege angebracht werden. Bisher sind alle Anträge abgeschmettert worden.Extra

Weitere Beschlüsse Internet: Ein Ingenieurbüro bereitet die Ausschreibung der DSL-Versorgung in Igel, Liersberg und Schauinsland vor. Sie muss bis 7. Dezember öffentlich gemacht werden, das ist Voraussetzung für die 65-prozentige Förderung des Landes. Die Ausbaukosten betragen maximal 200 000 Euro, also könnten 130 000 Euro aus Mainz fließen. Über Leerrohre wird das Glasfaserkabel von Konz bis zu den sechs Verteilungsstationen in Igel geführt. "Wir werden an Übertragungsraten herausholen, was geht", versprach Trier-Land-Bauamtsleiter Werner Monzel. Er rechnet mit 16 bis 30 Megabit in der Sekunde. Bahnhof: Der Rat hat das Ingenieurbüro Dillig (Simmern) beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für die Bahnhofsumfeldgestaltung in Igel zu erstellen. Untersucht werden folgende Punkte: Integration Park-und-Ride-Anlage, Verknüpfung Bahnhof und Straßen, Baukosten und Optimierung des Umfeldes. alf

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