Die Stimmung ist besser als Wetter

Trier · Da sind sich alle Veranstalter ausnahmsweise einig: Die Zwischenbilanzen von Weihnachtsmarkt, Eislaufbahn und Kulturreihe im Brunnenhof fallen positiv aus. Selbst das teilweise schlechte Wetter trübt die kollektive Zufriedenheit kaum.

Trier. Acht Grad plus und Regenschauer - Weihnachtsmarktwetter sieht anders aus als das, was sich am Montagvormittag bietet. Entsprechend geht es auf dem Hauptmarkt zu. Ein paar Unentwegte kauern unter aufgespannten Großschirmen und schlürfen aus ihren Glühweinbechern. Eine Kindergartengruppe stürmt das Karussell. Die noch wenigen Gäste bekommen bald Gesellschaft. Pünktlich zur Mittagspausenzeit füllt sich der Platz. Inzwischen lässt sich sogar die Sonne blicken. Weihnachtsmarkt-Veranstalterin Angela Bruch (41) sieht den witterungsbedingten Spätstart am Montag mit ungewohnter Gelassenheit: "Seit 2010 weiß ich, was wirklich schlechtes Weihnachtsmarktwetter ist. Nämlich, wenn gleich an mehreren Tagen wegen zu viel Schnee das Publikum ausbleibt."
Das ist 2011 beileibe nicht der Fall. Der mäßige Zuspruch zum Wochenstart folgt auf ein "bombiges Wochenende" (Angela Bruch), an dem "Trier vor allem am Samstag aus allen Nähten platzte - und damit auch der Weihnachtsmarkt". Insgesamt zieht sie nach drei Wochen Hüttenzauber auf Hauptmarkt und Domfreihof eine positive Zwischenbilanz. Schmuckdesignerin Yvonne Kreutzer (44) aus Wiltingen, die seit 24 Jahren ihre Unikate auf dem Trierer Weihnachtsmarkt anbietet, bestätigt diese Auffassung: "Ich bin mit dem bisherigen Verlauf zufrieden und weiß, dass viele andere Anbieter das ebenfalls sind. Manche sind sogar sehr zufrieden."
Brunnenhof-Kultur im Kommen


Ebenfalls "sehr zufrieden" zeigt sich Eric Naunheim (45), Betreiber der Eislaufbahn auf dem Kornmarkt. "Am Samstag hatten wir 412 zahlende Gäste auf der Eisfläche." Und damit die bisher beste Resonanz seit Saisonbeginn am 24. November. Im Gegensatz zum Weihnachtsmarkt, der zwei Tage vor Heiligabend endet, dauert die zweite Eisbahnsaison noch zwei Monate. Das "zweifellos vorhandene Steigerungspotenzial" will Naunheim am Donnerstag mit einem zusätzlichen Programmpunkt mobilisieren: Ab 15 Uhr begeben sich "ein echtes Rentier und ein irdischer Vertreter des heiligen Nikolaus" aufs Glatteis und lassen sich dort fotografieren.
Dass am Montag wieder einmal eine Laufzeit wegen Regens ins Wasser gefallen ist, empfindet der Bahnbetreiber "als nicht tragisch. Das können wir bei gutem Wetter ausgleichen." Auch dank flexibler Betriebszeiten. Wegen des Besuchs zweier Schulklassen öffnet die Eisbahn heute bereits eine Stunde früher (9 Uhr).
Michael Müller (55), Präsident des Einzelhandelsverbandes und Inhaber des Modehauses Zur Blauen Hand, bewertet die Eislaufbahn "als Supersache. Sie bringt dem ganzen Quartier mehr Frequenz und Kunden und tut der Einkaufstadt Trier insgesamt gut. Wenn der Hauptmarkt so voll ist wie am Samstag, trägt sie zu einer sinnvollen Entzerrung bei."
Weiteres Element der Bemühungen, im Winter mehr Attraktionen zu bieten, ist die erstmals im Brunnenhof stattfindende Gratis-Kulturreihe "Wintertreff im Brunnenhof". Laut Organisator Jürgen Backes (60) von der Stadtverwaltung entwickelt sie sich "prächtig. Nach 60 Besuchern zum Auftakt hat die zweite Silent Disco mehr als 100 Leute angezogen. Und zur Feuershow am Freitag kamen 250 Besucher. Das haben wir erhofft, aber nicht unbedingt erwartet."Extra

Der Weihnachtsmarkt auf Hauptmarkt und Domfreihof ist geöffnet Montag bis Mittwoch von 10.30 bis 20.30 Uhr, Donnerstag bis Samstag 10.30 bis 21.30 Uhr, Sonntag 11 bis 20.30 Uhr (bis 22. Dezember). Die Eislaufbahn auf dem Kornmarkt bietet Laufzeiten täglich von 10 bis 12.30 Uhr, 13 bis 15.30 Uhr, 16 bis 18.30 Uhr und 19 bis 21.30 Uhr (bis 12. Februar). Nächste Events der Reihe "Wintertreff im Brunnenhof": Ice Carving heute von 16 bis 20 Uhr und Silent Disco (per Kopfhörer) morgen, Mittwoch, 20 bis 22 Uhr.

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