"Die Straße löst sich auf"

Nach dem strengen Winter haben die Risse und Schlaglöcher auf den Kreisstraßen rund um Welschbillig weiter zugenommen. Geplant ist für dieses Jahr der Ausbau der Ortsdurchfahrt Träg, aber die Gemeinde bemüht sich um die Sanierung weiterer Straßen.

 Welschbilligs Ortsbürgermeister Werner Olk in der „Kraterlandschaft“ Trierer Straße: Durch den strengen Winter wurde der Oberbau erheblich in Mitleidenschaft gezogen. TV-Foto: Albert Follmann

Welschbilligs Ortsbürgermeister Werner Olk in der „Kraterlandschaft“ Trierer Straße: Durch den strengen Winter wurde der Oberbau erheblich in Mitleidenschaft gezogen. TV-Foto: Albert Follmann

Welschbillig. Die meisten Straßen im Raum Welschbillig sind eine Herausforderung für jeden Stoßdämpfer: Risse, Schlaglöcher, bröckelnder Bitumen. Besonders schlimm ist es in der Trierer Straße, wo die vorbeifahrenden Autos das Wasser aus den Pfützen sogar bis an die Häuserfassaden hochspritzen. Für Anwohner Hans-Josef Knippertz wird es höchste Zeit, das etwas passiert: "Die Straße löst sich allmählich auf. Alle paar Tage kehre ich einen Eimer Split am Bürgersteig zusammen." Eine Passantin, die gerade vorbeikommt, hat Angst, dass einmal ein größerer Stein in ihre Fensterscheibe fliegen könnte.

Ausbau der K 1 nicht im Kreisstraßenprogramm



Ortsbürgermeister Werner Olk bemüht sich darum, dass die Trierer Straße möglichst noch im laufenden Jahr ausgebaut wird. Offiziell ist die Verbindung aus Richtung Windmühle, auch Kreisstraße 1 genannt, nicht im aktuellen Ausbauprogramm des Kreises aufgeführt. "Wir haben 450 Kilometer Kreisstraßen", sagt Kreissprecher Thomas Müller, "und in vielen Bereichen sind Reparaturen nötig." Ob die K 1 zusätzlich ausgebaut werden könne, hänge davon ab, ob noch Straßen aus Restmitteln nachgeschoben werden könnten. Voraussetzung sei aber, dass der Bauausschuss dies beschließe.

Auch beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) hatte Ortsbürgermeister Olk schon wegen der Trierer Straße interveniert. Olk: "Die haben gesagt, die Netzrisse beeinträchtigen den Verkehr nicht, aber für mich sind das nicht nur Netzrisse." Sprecher Hans-Michael Bartnick weist darauf hin, dass der LBM als "Auftragsverwaltung" auf die Prioritätensetzung des Kreises angewiesen sei. Aus sogenannten Netzrissen könnten sich durch einen frostreichen Winter leicht größere Schäden entwickeln. Vor allem dann, wenn der Bitumen hart sei und der Untergrund weich. Bartnick: "Die Straße hebt sich, wenn Wasser reinkommt, und es friert und senkt sich dann wieder, wenn's taut. Passiert das ungleichmäßig, dann entstehen Schäden, insbesondere durch den LKW-Verkehr." In den Räumen Manderscheid und Morbach seien, um dem vorzubeugen, bereits einige Kreisstraße vorübergehend gesperrt worden.

Während mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt im Welschbilliger Ortsteil Träg (K 20) in den nächsten Tagen begonnen werden soll (der TV berichtete), steht noch nicht fest, ob auch die Straße in Möhn saniert werden kann. Dort soll der Kanal neu verlegt worden.

Olk: Straße und Kanal gleichzeitig ausbauen



Ortsbürgermeister Werner Olk hält es aus Kostengründen für sinnvoller, die Straße gleich mitauszubauen, "wenn sie ohnehin aufgeschnitten werden muss". Von dieser Logik will er noch den Kreis und die Verbandsgemeinde Trier-Land überzeugen. Welschbillig selbst ist finanziell durch den Ausbau von Wirtschaftswegen schon am finanziellen Limit.

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