Die Szene trifft sich in Trier

Trier · Er ist Forum für regionale Jazzbands, eine Art kultiges Familientreffen und schon Tradition, der Jazzgipfel des Jazzclubs Trier. In diesem Jahr erlebt er seine 15. Auflage. Am angestammten letzten Freitag im Januar präsentieren sich in der Tufa zehn Bands und die Vielschichtigkeit der Trierer Jazzszene.

 Die Bach Band um den Trierer Pianisten Ralf Bach mit Stefan Reinholz, Stefan Zawar-Schlegel und Helmut Becker (von links) ist eine der „dienstältesten“ Bands des Trierer Jazzgipfels. Sie war schon beim ersten dabei und ist auch beim 15. zu erleben.TV-Foto: Anke Emmerling

Die Bach Band um den Trierer Pianisten Ralf Bach mit Stefan Reinholz, Stefan Zawar-Schlegel und Helmut Becker (von links) ist eine der „dienstältesten“ Bands des Trierer Jazzgipfels. Sie war schon beim ersten dabei und ist auch beim 15. zu erleben.TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Volles Programm und volles Haus, das sind zwei Konstanten beim Trierer Jazzgipfel. Jetzt veranstaltet ihn der Jazzclub Trier zum 15. Mal: "Er war von Anfang an ein Selbstläufer", sagt Vorsitzender Nils Thoma. Dass es ihn überhaupt gibt, ist Folge eines programmatischen Konflikts im seit 1978 bestehenden Jazzclub Trier. Dessen ehemaliger Vorsitzender Thomas Schmitt verließ den Verein 1999 und gründete den JazzclubEuro Core. "Er hat auf große und internationale Namen gesetzt, wir haben uns der regionalen Szene verpflichtet gefühlt", erklärt Stefan Reinholz, der dann als neuer Vorsitzender den Jazzclub Trier weiterführte.
Wie ein kleines Familientreffen


Beim Ausloten von Möglichkeiten, wie diese Verpflichtung umzusetzen sei, erhielt der Club Unterstützung vom damaligen Tufa-Geschäftsführer Roman Schleimer. "In einem Gespräch mit ihm ist die Idee einer größeren Veranstaltung mit Trierer Jazzmusikern entstanden", sagt Reinholz.
Am 20. Januar 2000, als zeitgleich Thomas Schmitt im Kurfürstlichen Palais Ralph Towner und Gary Peacock zu Gast hatte, ging in der Tufa der erste Jazzgipfel mit zwölf regionalen Bands über die Bühne. Beide Konzerte lockten je 300 Zuschauer. "Die Resonanz hat sich dann so auch bei den folgenden Jazzgipfeln etabliert", sagt Nils Thoma. "Die Besucher schätzen, dass sie für wenig Geld einen Haufen Leistung, Vielfalt und Spaß geboten bekommen", sagt er.
Und was trotz fehlender Gage immer genug Bands zum Gipfel lockt, kann er als aktiver Musiker erklären: "Dort zu spielen hat so eine Sogwirkung, dass es einfach eine Ehrensache ist, dabei zu sein". Ein Gipfelabend geht gut bis Mitternacht und ist gefüllt mit je höchstens 20-minütigen Auftritten stilistisch unterschiedlichster Bands. Dazu gibt es unterhaltsame Wortbeiträge wie Zeitungsenten oder die legendäre Rede des Jazzclub-Vorsitzenden. Das Besondere an diesen Abenden sei ihre offene Atmosphäre, sagt Thoma. Interessant sei die immer wieder frische Mischung aus schon lange existierenden, neuen jungen oder eigens für den Jazzgipfel formierten Bands, darunter stets eine aus der Jazz- und Rockschool.
"Hier treten ausschließlich Musiker aus Trier und seinem Einzugsgebiet auf", ergänzt Stefan Reinholz, der aktuell für die Organisation verantwortlich zeichnet.
"Das ist eine sehr integrierte Szene, wir kennen uns alle gut und unterstützen uns gegenseitig", erklärt er. "Das ist immer auch wie ein kleines Familientreffen."
Beim 15. Trierer Jazzgipfel am Freitag, 24. Januar, um 20 Uhr im großen Saal der Tufa Trier treten ad hoc, Bach Band, Chef\'s Secret (ehem. Feather\'s Flight), Der Bass und sein Kontra, FEB, Groove Improve, Horn & Strings feat. Voice, NilsWills, Ralph Brauner Solo und Raum 6 auf. Informationen zu Bands und Tickets unter www.jazzclub-trier.de

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