Die Trierer Lebenshilfe bekommt einen neuen Chef

Das Aufgabenfeld der Trierer Lebenshilfe hat sich stark erweitert, so dass die Mitgliederversammlung beschlossen hat, einen hauptamtlichen Vorstand einzuberufen. Martin Rieger wird die neue Spitze des Vereins.

 Martin Rieger wird neuer Vorstand der Lebenshilfe. Foto: Bertelsmann Stiftung/ Thomas Kunsch

Martin Rieger wird neuer Vorstand der Lebenshilfe. Foto: Bertelsmann Stiftung/ Thomas Kunsch

Trier. (slg) Die Selbsthilfeorganisation Lebenshilfe Trier wird ab April erstmals einen hauptamtlichen Vorstand haben. Nach einer aufwendigen Ausschreibung haben sich der bisherige Vorstand und der Aufsichtsrat einstimmig für Martin Rieger als neuen Chef des Vereins entschieden. Rieger hat zuvor als Direktor bei der Bertelsmann-Stiftung gearbeitet und war unter anderem zuständig für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Ethik, Religion und interkulturelle Kompetenz.

"Unsere Mitgliederversammlung hat im Zuge einer Reorganisation der Lebenshilfe eine Satzungsänderung beschlossen, um den ehrenamtlichen Vorstand durch einen hauptamtlichen zu ersetzen", erklärt Doris Ramspeck, Sprecherin der Lebenshilfe.

Ein wesentlicher Grund dafür sei das immer weiter gewachsene Aufgabenfeld der Lebenshilfe. "Die Arbeit wird für ehrenamtlich Tätige einfach zuviel." Seit mittlerweile 48 Jahren kümmert sich der Verein Lebenshilfe Trier um Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung sowie deren Angehörige. "Seit dieser Zeit ist unsere Mitgliederzahl auf rund 250 angewachsen", sagt Ramspeck. Der Verein ist Träger von mehreren Kindertagesstätten, der Porta Nigra Schule, der Tagesförderstätte Villa Henn sowie von Wohneinrichtungen, ambulanter Wohnassistenz und dem familienentlastenden Dienst. In den Lebenshilfe-Werkstätten sind 250 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung entstanden.

Eine Anpassung an das Wachstum des Vereins soll dessen Entscheidungsfähigkeit verbessern: "Mit einem hauptamtlichen Vorstand sind wir einfach flexibler."

Rieger selbst freut sich schon sehr auf den Job in Trier. "Zunächst möchte ich mir ein Bild vor Ort verschaffen", sagt Rieger. Dazu wolle er als erstes viele Gespräche mit den Mitarbeitern und Vereinsmitgliedern führen.

Seine Entscheidung für den Job in Trier erklärt Rieger damit, dass er sich beruflich weiterentwickeln möchte: "Da ist mir diese Anzeige der Lebenshilfe Trier ins Gesicht gesprungen." Vor seiner Stiftungs-Arbeit war Rieger auch im kirchlichen Bereich tätig. Der Berliner findet, dass seine neue Arbeit gut zu ihm und seinem Lebenslauf passe. Auch das Aufwachsen mit seiner geistig behinderten Schwester habe ihn für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung sensibilisiert.

Eine Wohnung in Trier für sich und seine Frau hat Rieger, der momentan zwischen seinem Arbeitsplatz in Gütersloh und seinem Wohnsitz Berlin pendelt, noch nicht. Die Suche befinde sich jedoch kurz vor dem Abschluss.

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