Die Tür zur besseren Zukunft

TRIER. Leichter erreichbar und mit besserer Perspektive: Das Spielzeugmuseum hat einen neuen Eingang in der Dietrichstraße – eine 100 000 Euro schwere Investition von Günther Reh, dem die in der Steipe untergebrachte 5000-Exponate-Sammlung gehört. Gerüchte, der 78-Jährige wolle das Spielzeugmuseum aus Trier abziehen, sind damit endgültig gegenstandslos.

Es gibt immer noch Leute, die suchen das Spielzeugmuseum in der Nagelstraße. Dort wurde die einzigartige Sammlung bis vor vier Jahren gezeigt. Nach Besitzerwechsel und Umzug befindet sich das Privatmuseum seit Oktober 2003 in der Steipe. Hauptmarkt 14 - eine illustre Adresse mit Tücken. Die Ausstellungsräume befinden sich im zweiten und dritten Obergeschoss. Der Hauptweg zu Treppenhaus und Aufzug führte bislang durch das Cafe-Restaurant Zur Steipe, dem das Museum angegliedert ist. Was als clevere Lösung gedacht war, erwies sich in der Realität als hinderlich. Viele potenzielle Besucher spähten von draußen durch die Fenster, entdeckten nichts, was nach Spielzeug aussah, und gingen dann weiter. Andererseits beeinträchtigte musealer "Durchgangsverkehr" oftmals die Gastro-Idylle. Daran vermochte auch der 2005 eröffnete, von der Jakobstraße aus erreichbare Rollstuhl- und Kinderwagen-gerechte Nebeneingang nicht viel zu ändern. Nun hat die Zeit des Suchens und der Hemmschwellen ein Ende. Seit einigen Tagen verfügt Deutschlands größtes privates Spielzeugmuseum über einen auch als solchen erkennbaren separaten Eingang. Geschaffen wurde er im Zuge von Umbau und Generalsanierung der Nachbar-Immobilie Dietrichstraße 50/51. Eine im doppelten Sinne naheliegende Lösung. Hoffen auf jährlich 20 000 Besucher

Das Geschäftshaus (Eigentum) und die Steipe (von der Stadt in Erbpacht übernommen) gehören zum Imperium von Günther Reh (Trierer Bürgerverein 1864 GmbH TBV, Günther-und-Käthi-Reh-Stiftung), der nach Angaben von TBV-Geschäftsführer Hans Jürgen Lichter rund 500 000 Euro in der Dietrichstraße investierte. Rund 100 000 davon entfielen auf den neuen Eingangsbereich genau zwischen Steipen-Café und dem neuen Geschäft "Mambo". Ricco Kreusch, als Café-Pächter auch Museums-Betreiber, spricht von einem "sehr schönen Weihnachtsgeschenk". Auch Gerd Kintzinger, einer der eifrigen ehrenamtlichen Museums-Aktivisten, ist voll des Lobes: "Nun beginnt eine neue Ära in der Geschichte des Spielzeugmuseums." Die mit dem neuen Eingang einhergehende "bessere Wahrnehmbarkeit von außen" zeigt schon nach wenigen Tagen Wirkung: "Wir verzeichnen mehr Besucher als vor Weihnachten 2005", freut sich Kreusch. Bei 18 500 verkauften Eintrittskarten liegt der 2004 aufgestellte Rekord. 2007 könnten es vielleicht "an die 20 000 werden", die sich an Blechspielzeug, Teddybären, Modelleisenbahnen und Schiffs- und Flugzeugmodellen im Miniaturformat erfreuen. Der neue Eingang hat Symbolcharakter. Immer wieder war darüber spekuliert worden, ob Günther Reh aus Verärgerung über ausbleibende Unterstützung durch die Stadt ("Ich wollte etwas Gutes für Trier tun, aber man hält sich nicht an Zusagen und lässt mich alleine auf den Kosten sitzen") das Spielzeugmuseum an einen anderen Ort verlagern wolle, etwa ins Kloster Machern. "Nun dürften alle Unsicherheits-Gerüchte über die Zukunft des Museums aus der Welt sein", stellt TBV-Geschäftsführer Hans Jürgen Lichter fest. Informationen, Eintrittspreise und Öffnungszeiten: www. spielzeugmuseum-trier.de

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