Die Türen zur Welt geöffnet

Wettbewerb ohne Wettstreit: Zehn Kindertagesstätten aus der Region Trier haben sich um den diesjährigen Agendapreis beworben. Mit Projekten, die in den Einrichtungen Alltag sind. Die Themenvielfalt war groß - gemein ist allen, dass sie im Elementar- und Bildungsbereich den Nachhaltigkeitsgedanken integrieren.

 Schon die Kleinsten wissen, worauf es ankommt: Mit dem Agendapreis sind dieses Jahr Kindertagesstätten für nachhaltige Bildungsangebote ausgezeichnet worden. TV-Foto: Cordula Fischer

Schon die Kleinsten wissen, worauf es ankommt: Mit dem Agendapreis sind dieses Jahr Kindertagesstätten für nachhaltige Bildungsangebote ausgezeichnet worden. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Welche Weltausschnitte Kindern zugänglich sind, definieren ihr Umfeld und die Dinge, die sie umgeben. Zehn Kindertagesstätten sind dabei ein beispielhaftes Umfeld, denn sie alle haben im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht nur in einzelnen Projekten gearbeitet, mit denen sie sich um den Agendapreis 2009 beworben haben. "Das ist der Alltag, der bei uns gelebt wird", sagt Karin Scholzen vom Kindergarten St. Michael Mariahof. Und genau das ist das Ziel, das die Lokale Agenda mit der Verleihung des Agendapreises in diesem Jahr an Kindertagesstätten und Kindergärten verfolgt: Nachhaltige Entwicklung ist kein schwieriges Thema zum Stirnrunzeln, sondern Normalität im Bildungsalltag im Elementarbereich.

"Der Wettbewerbsgedanke war bei uns zweitrangig", sagt Erzieherin Walburga Spang von der Sieger-Kita "Am Sonnenhang" aus Bergweiler (VG Wittlich-Land). Im Projekt "Afrika: Eine Welt - Unsere Welt, Kinder machen Zukunft" konnten die Kinder über den Tellerrand blicken, Afrika erleben, spüren, riechen, hören, schmecken, mit allen Sinnen erfahren, aber auch die Schattenseiten des Kontinents wie Armut kennenlernen. Mit 800 Euro ist der erste Platz beim Agendapreis dotiert, und Kita-Leiterin Silvia Benz hat schon Pläne, wie das Geld verwendet und im Sinne der Nachhaltigkeit in Sachen Bildung reinvestiert werden kann: Ein nächstes Projekt aus dem Bereich Umwelt und Energie ist in Vorbereitung, und das Preisgeld könnte ermöglichen, ein Mini-Windkraftwerk im Außenbereich zu bauen und damit eine Akku-Ladestation zu speisen, an der die Kinder Strom für ihre Spielgeräte zapfen können.

Kein einzelnes Projekt, sondern der Status als Einrichtung für Gemeinwesenarbeit im Stadtteil hat die fünfköpfige Jury beim Kindergarten in Mariahof überzeugt (Platz zwei, 500 Euro). Auf Platz drei (300 Euro) gewählt hat sie die Evangelische Kindertagesstätte Christuskirche, in der unter dem Titel "Kinder dieser Erde" der Blick in fremde Länder und Kulturen gelenkt, globales Lernen aus der Lebenswirklichkeit der Kinder heraus praktiziert und die Besonderheiten anderer Menschen als Bereicherung vermittelt wurden. Einen Sonderpreis erhielt die Katholische Kindertagesstätte St. Dionysius (Lissendorf). Sachpreise zur Anerkennung gab es für die Kita St. Marien (Kyllburg), Kita Lasel (Lasel), Kita Mötsch (Bitburg), Kita Bombogen (Wittlich), Montessori-Kinderhaus Am Fliederbusch (Trier) sowie die Krabbelstube Mäusenest (Trier).

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