Die unbekannten Nachbarn

Trier · "Wir sind Nachbarn, aber kennen uns gar nicht richtig", sagt René Collin, Präsident der Tourismusföderation aus Belgisch-Luxemburg. Damit künftig mehr Touristen kommen, lockt die Delegation aus den belgischen Ardennen in der Trierer Innenstadt Passanten mit Schokolade, Schinken, Käse, Bier und Maitrunk.

Trier. Montagmorgen auf dem Hauptmarkt: Bei strahlendem Sonnenschein bleiben neugierige Passanten stehen, um von den Leckereien aus Belgisch-Luxemburg, einer Provinz um Arlon, zu probieren. Und es kommt an: "Der Schinken ist sehr gut, und die Pralinen schmecken", findet Géza Losó aus Trier. Er könne sich auch vorstellen, in dieser Region Urlaub zu machen.
Genau das ist es, was die Vertreter der Provinz Belgisch-Luxemburg wollen: neue Touristen werben und auf die Region aufmerksam machen. Denn obwohl die belgische Provinz nur eine Autostunde von Trier entfernt liegt, sei die Gegend in der Region Trier ziemlich unbekannt: "Ich schätze, dass nur wenige Leute hier in der Stadt davon gehört haben", äußert Hans-Albert Becker, Geschäftsführer der Tourist-Info Trier (TIT). Zum Thema Entfernung bemerkt René Collin, Präsident der Tourismusföderation aus Belgisch-Luxemburg, bei seiner kurzen Rede: "Ich brauche länger von meinem Wohnort nach Arlon als von Arlon nach Trier."
Was versprechen sich die Verantwortlichen von dieser viertägigen Präsentation? Christian Millen, Akquisiteur der TIT für die Beneluxländer und Frankreich, hofft, dass noch viel mehr Leute an den Stand kommen.
Mehr Kakao, keine Industrie


Yvonne Croquet, Mitarbeiterin der Provinz, und Becker sind zufrieden mit der Resonanz auf den Stand. So seien zum Beispiel am Sonntag einige Skandinavier dagewesen, um sich zu informieren. Und was ist mit den Trierern? "Die kommen heute", sagt Becker schmunzelnd. Ach ja: Woher kommt eigentlich der gute Geschmack der belgischen Pralinen? Claude Lejeune, Direktor des Hauses für Tourismus im Areler Land, erklärt: "Das liegt an dem höheren Kakaogehalt und daran, dass es keine industriell hergestellte Schokolade ist." Die Ausbildung zum Chocolatier dauert in Belgien übrigens sechs Jahre. Die Schokolade, die dort hergestellt wird, verwenden auch viele Italiener für ihr Eis.

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