Die Weltkirche zu Gast im Bistum Trier

Trier · Ein Missionar auf Heimaturlaub und vier Schwestern, die ihren Auslandsaufenthalt beenden, sind nach Trier gekommen. Domprobst Werner Rössel empfing die Ordensleute, die von ihren Erlebnissen in Afrika und Südamerika berichteten.

Trier. Für Dompropst Werner Rössel, Bischofsvikar für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Trier, ist der Tag der Missionare einer der schönsten im Jahr - denn dann genieße er es, Berichte aus der Weltkirche zu hören. Und so führten Rössel, missio-Diözesanreferentin Andrea Tröster und Ludwig Kuhn, Geschäftsführer der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier, angeregte Gespräche mit den fünf Gästen, die nach Trier gekommen waren. Missionarinnen, die im vergangenen Jahr in die Heimat zurückgekehrt sind, sowie ein Missionar auf Heimaturlaub berichteten über ihre Eindrücke und Erfahrungen.
16 Jahre lebt und arbeitet Pater Michael Heinz aus dem saarländischen Düppenweiler schon in Lateinamerika. Nach einer Tätigkeit in Nicaragua wirkt der Steyler Missionar seit sechs Jahren in Bolivien. Derzeit verbringt er seinen alle drei Jahre stattfindenden Urlaub in der Heimat und wird am 20. August wieder zurückreisen nach San Ignacio de Velasco, 500 Kilometer entfernt von Santa Cruz. Zurück in den "großen Zoo mit vielen unterschiedlichen Tieren", wie der Missionar angesichts der in seinem Orden in Bolivien vertretenen Nationalitätenvielfalt schmunzelnd kommentiert.
Nicht wieder zurückgehen werden die vier Ordensfrauen Schwester Marga Arnoldy (Carmel du Sacre Coeur, tätig in Burkina Faso), Schwester Franziska Bartscherer (Gemeinschaft der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung, Togo), Schwester Maria Goretti Fuchs (Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung in Olpe, Brasilien) und Schwester Edgitha Gorges (Dominikanerinnen im Institut St. Dominikus Speyer, Ghana). Diese gravierende Veränderung im Leben sei teils lange vorausgeplant, im Fall von Schwester Maria Goretti jedoch nicht angekündigt und auch nicht gewollt gewesen. "Mein Herz ist noch in Brasilien. Hier lebe ich ohne Herz", sagte die gebürtige Herdorferin. Generell wurde bei dem Austausch deutlich, dass es für alle Schwestern auch bei guter Vorbereitung ein gravierender und schwer zu verarbeitender Einschnitt war, nach bis zu 41-jähriger Tätigkeit in Afrika oder Lateinamerika wieder nach Deutschland zurückzukehren.
Dompropst Rössel gab bei dem Treffen einen Rückblick auf die Heilig-Rock-Wallfahrt im vergangenen Jahr, einen Überblick über die Strukturreform sowie einen Ausblick auf die im Dezember beginnende Synode. Der Besuch des Trierer Priesterseminars diente dazu, die seelsorgerische Situation im Bistum zu beleuchten.
Zurzeit wirken 115 Missionare aus dem Bistum Trier in Übersee. Diese Zahl, sagte Rössel, sei stark zurückgegangen. Vor knapp 20 Jahren seien es noch 433 Missionare gewesen, die Höchstzahl habe bei über 500 gelegen.red

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