Die Zementbrücke fällt
Als Ersatz für einen Feldweg wurde die sogenannte Zementbrücke zwischen dem Grüneberg und der Metternichstraße in Trier-Kürenz im Jahr 1925 über die Bahngleise errichtet. Am Samstagmorgen haben die Abrissarbeiten des völlig maroden Bauwerks begonnen.
Trier-Kürenz. Die Brücke musste aus Sicherheitsgründen abgerissen werden, da Experten die Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet konnten. Eine statische Untersuchung am 28. Oktober hatte ergeben, dass das städtische Bauwerk nicht einmal mehr für Fußgänger und Radfahrer zugelassen werden darf. Es besteht unter anderem die Gefahr, dass Teile der großen Rundbögen herabstürzen und Passanten verletzen.
Die Arbeiten sollen nur an diesem und dem nächsten Wochenende laufen, da der Zugbetrieb während der Woche nicht unterbrochen werden soll.
Vom Ersatz für einen Weg hatte die Brücke sich in den 40er Jahren zur offiziellen und vollwertigen Straße entwickelt. 1994 übergab die Deutsche Bahn dann die Brücke an die Stadt. Ein teures Geschenk, wie sich herausstellte. Im Mai hatte der Trierer Stadtrat 900 000 Euro für den Abriss der maroden Brücke freigegeben (der TV berichtete mehrmals). Die Verwaltung hatte erklärt, nach dem Abriss mit der Bahn zu verhandeln: Diese soll die Hälfte der Kosten übernehmen.
In Kürenz wurden viele Proteste laut, nachdem die Stadt sich entschlossen hatte, die Brücke abzureißen. Schließlich sei sie eine wichtige Anbindung. Vor allem Anwohner der Riverisstraße betonten, die Brücke sei die ideale Verbindung nach Trier-Nord und zum Nells Park. Die Stadt indes verwies auf die Sicherheitsmängel, die keine Alternative zu einem Abriss zuließen. Und für einen Neubau fehle schlicht das Geld.
