Jeden zweiten Dienstag im Monat, kurz vor siebzehn Uhr, schließen Irmine Hansen und Marlene Scholtes die Tür zur Bücherei im Pfarrhaus auf. 2300 Werke und Kinderkassetten stehen dort meterweise in den hellen Kieferregalen. Eineinhalb Stunden haben Riols Leseratten Zeit, sich ihre Lieblingsschmöker auszuleihen. "Wir sind gut sortiert", sagt Marlene Scholtes. Die neuesten Errungenschaften stehen in einem Extra-Regal auf der Fensterbank. Ein Buch der französischen Bestseller-Autorin Anna Gavalda findet sich dort ebenso wieder wie das neueste Werk von Charlotte Link. Das war nicht immer so. "Vor genau neunzehn Jahren öffnete die Bücherei nach längerer Vakanz wieder ihre Pforten im Pfarrhaus Riol", erzählt Irmine Hansen. Der hoffnungslos veraltete Bestand konnte damals dank Spenden aktualisiert werden. Bis heute wird die Bücherei von der Pfarr- und Ortsgemeinde und dem Bistum bezuschusst. "Wir schaffen etwa fünfzig neue Bücher jährlich an", sagt Marlene Scholtes. Den "Büchereidienstag" hätten viele Rioler fest eingeplant. "Es sind überwiegend Frauen und Kinder, die hierher kommen", sagt Irmine Hansen. Neun Jahre hat sie die Bücherei alleine geführt. "Seit zehn Jahren sind Marlene und ich ein Team", sagt sie. Die beiden Frauen sind davon überzeugt, dass "lesen wie fernsehen im Kopf ist". Dieses Erlebnis wollen sie weitergeben. "Bei uns ist jede Leseratte herzlich willkommen", sagt das Schmökerteam.