Dienstliche Spannungen

Romeo Faustmann ist nicht mehr Leiter der Polizei-Inspektion Wittlich. Nach monatelangen Ermittlungen wurden keine disziplinarrechtlichen Maßnahmen gegen den Polizeibeamten verhängt. Trotzdem kehrt er nicht mehr auf seinen alten Posten zurück und hat eine neue Aufgabe in Trier übernommen.

Der ehemalige Wittlicher Polizei-Chef Romeo Faustmann. Foto: privat

Wittlich. Rund sieben Monate nach Beginn der Ermittlungen steht fest: Es werden keine disziplinarrechtlichen Maßnahmen gegen Romeo Faustmann, seit 1998 Leiter der Polizei-Inspektion Wittlich (PI), verhängt. "Das Verfahren wurde eingestellt", teilt Monika Peters, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Trier, auf TV-Anfrage mit. Auf seinen Posten als Leiter der PI wird Faustmann nicht zurückkehren. "Herrn Faustmann wurde im Januar die seinem Dienstgrad und seiner Berufserfahrung angemessene Leitung des Stabsbereiches Lagezentrum im Führungsstab des Polizeipräsidiums Trier übertragen", heißt es in der Mitteilung der Polizei.Keine Angaben über den Grund der Ermittlungen

Der 1948 geborene Faustmann ist seit 1966 im Polizeidienst, war in der damaligen Gendarmeriestation Prüm sowie im Mainzer Innenministerium tätig und kam 1978 als Dienstgruppenleiter zur PI Wittlich, wechselte 1984 als stellvertretender Dienststellenleiter nach Bernkastel-Kues und kehrte 1988 zunächst als stellvertretender PI-Leiter nach Wittlich zurück. Wenige Monate später übernahm er die Aufgaben des Dienststellenleiters. Der Zuständigkeitsbereich der PI umfasst neben der Stadt Wittlich die Verbandsgemeinden Wittlich-Land und Manderscheid sowie Teile der VG Kröv-Bausendorf. Zwar sei das Verfahren gegen Faustmann eingestellt worden. "Im Ergebnis der Ermittlungen musste jedoch festgestellt werden, dass dienstliche Spannungen zwischen Inspektionsleiter und Teilen der Mitarbeiterschaft bestanden und weiterhin zu befürchten wären", heißt es in der Mitteilung der Polizei. Deshalb sei von einer Wiedereinsetzung in die bisherige Funktion abgesehen worden, "zumal auf Grund einer erforderlichen Organisationsveränderung bei der Lagezentrale eine adäquate Stelle zu besetzen war."Geschäfte leitet der Stellvertreter

Mit Ausnahme des Hinweises auf Unstimmigkeiten zwischen PI-Chef und Mitarbeitern gibt es von Seiten des Polizeipräsidiums weiter keine Angaben über den Grund der Ermittlungen (der TV berichtete). Schon zu Beginn der Untersuchungen hatte Polizei-Sprecherin Peters mit Hinweis auf laufende Ermittlungen keine Angaben über den Grund für den plötzlichen Wechsel Faustmanns von Wittlich nach Trier gemacht. Wie bereits seit Mai 2007, so werden die Geschäfte der PI mit ihren rund 50 Mitarbeitern vorläufig weiterhin vom stellvertretenden Dienststellenleiter Jürgen Riemann geführt. Sobald der neue Chef gefunden ist, wird es auf der Internet-Seite der Wittlicher Polizei-Inspektion wieder ein Porträt-Foto geben. Bis Anfang der Woche war dort Romeo Faustmann zu sehen. Derzeit ziert eine weiße Fläche die Stelle, an der sich normalerweise die Konterfeis der örtlichen Polizei-Chefs befinden.