Diese Krankheit ist nicht heilbar - Schweicherin bei Stern-TV zu Gast

Schweich · Corinna Hansen-Krewer (33) aus Schweich macht die Fettverteilungsstörung Lipödem mit Fotokampagnen bekannt und kämpft weiter für Aufklärung. Am Mittwoch ist sie zu Gast in der RTL-Sendung Stern-TV.

 Lipödem-Patientin Corinna Hansen-Krewer (oben links) wird im April zum zweiten Mal Mutter. Die Fotografin macht mit ihren Bildern auf die Fettverteilungsstörung Lipödem aufmerksam. Das Bild unten zeigt Ulrike. Fotos (2): Corinna Hansen-Krewer

Lipödem-Patientin Corinna Hansen-Krewer (oben links) wird im April zum zweiten Mal Mutter. Die Fotografin macht mit ihren Bildern auf die Fettverteilungsstörung Lipödem aufmerksam. Das Bild unten zeigt Ulrike. Fotos (2): Corinna Hansen-Krewer

Foto: (h_tl )

Zu wenig Sport gemacht? Zu viel und zu gern gegessen? Fehlanzeige. Bei Menschen, die an dem sogenannten Lipödem leiden, sind Beine, Arme oder Po dick, weil die Verteilung des Fettes gestört ist. Unterhautfettgewebe lagert sich an.

Auch Corinna Hansen-Krewer aus Schweich ist Lipödem-Patientin. Vor rund zweieinhalb Jahren nutzte sie ihren Beruf als Fotografin, um mit einer eindrucksvollen Kampagne auf die oftmals verkannte Krankheit aufmerksam zu mache n. Bis heute hat die Wahl-Moselanerin 34 Lipödem-Patientinnen fotografiert. Alle haben die verhüllenden Pullover und Hosen fallen lassen und offen wulstige Arme und Beine gezeigt.

Viele Frauen leiden unter den Folgen des Lipödems wie Spannungs- und Druckschmerz - und unter ihrem Aussehen. Immer noch werde das Lipödem mit Adipositas verwechselt, sagt Hansen-Krewer. Auch sie hat diese Erfahrung gemacht. Und sie hatte genug von Kompressionen, Lymphdrainagen und Bewegungstherapien, die ihren Tagesablauf bestimmten und die Beschwerden nur linderten, wie sie sagt. Sie ließ eine Liposuktion durchführen. Dabei werden die Fettzellen unter der Haut weggesaugt.

Lange Zeit hatte die Krankenkasse die Kostenübernahme dieses chirurgischen Eingriffs verweigert. Hansen-Krewer lieh sich Geld, um die Schmerzen durch eine Operation loszuwerden und sie klagte vor dem Trierer Sozialgericht. "Ich habe mich mit der Krankenkasse außergerichtlich geeinigt" sagt sie über das Ergebnis des Rechtstreits. Aufgrund der Schwere des Befundes in Kombination mit verschiedenen anderen Erkrankungen sei ein Teil ihrer mittlerweile fünf Operationen erstattet worden. "Eine Einzelfallentscheidung", betont Hansen-Krewer.

Im April wird die 33-Jährige zum zweiten Mal Mutter und hat erneut einen Krankheitsschub erfahren. "Das Gewebe am unoperierten Po wird immer knotiger und tut bei Berührung weh", sagt sie.

Ob hormonelle Veränderungen durch die Schwangerschaft oder der Stress durch einen schweren Unfall mit brennendem Öl den neuerlichen Schub ausgelöst hätten, wisse sie nicht wirklich. Was sie weiß: Es wird wohl auf eine weitere Operation hinauslaufen. Corinna Hansen-Krewer kämpft mit anderen Betroffenen weiter für Aufklärung über die Erkrankung, an der schätzungsweise mehr als drei Millionen Frauen in Deutschland leiden und die trotzdem wenig bekannt ist. Und sie kämpft, damit die Forschung vorangetrieben wird und die anteilige Kostenübernahme ihrer Operationen kein Einzelfall bleibt.

Am kommenden Mittwoch, 22. Februar, ist Corinna Hansen-Krewer um 22.15 Uhr zu Gast in der Live-Sendung Stern-TV des Privatsenders RTL.

Weitere Infos zum Lipödem und ihrer Fotokampagne unter: https:// www.facebook.com/SoulFeelingsFotografie/photos/SCHMERZHAFTE SCHWELLUNGEN

Extra

Diese Krankheit ist nicht heilbar - Schweicherin bei Stern-TV zu Gast
Foto: (h_tl )

(red/wikipedia) Das Lipödem (von altgriechisch "Fettschwellung") ist eine voranschreitende nicht heilbare Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch die atypische, symmetrische Häufung von Fettgewebe seitlich an den Hüften und Oberschenkeln. Weiterhin können die Oberarme und im späteren Verlauf auch die Unterschenkel, Unterarme und der Nacken betroffen sein. Die mit der Krankheit einhergehenden Schwellungen aufgrund der Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem (Ödeme) können mit Schmerzen und Druckempfindlichkeit einhergehen.

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