Natur Diese Sorte des Jahres kann spät geernet werden

Trier · Der Arbeitskreis Obstsorten  hat den Roten Trierer Weinapfel zur Streuobstsorte des Jahres gekürt.

Der Apfel des Jahres: Roter Trierer Weinapfel.

Der Apfel des Jahres: Roter Trierer Weinapfel.

Foto: Monika Lambert-Debong

 Der Arbeitskreis Obstsorten im Verband der Gartenbauvereine Saarland/ Rheinland-Pfalz  hat den Roten Trier Weinapfel zur Streuobstsorte des Jahres 2021 benannt. Die Herkunft dieser alten Sorte ist unbekannt. Es heißt aber, sie soll im Raum Trier entstanden sein. 1872 wurde der Rote Trierer Weinapfel erstmals pomologisch beschrieben. Der Rote Trierer oder Rote Holzapfel wurde im Raum Trier ebenso wie in Lothringen, dem Saarland und im Metzer Raum häufig als Straßenbaum verwendet. Im Jahr 1862 machte die Trierer Firma Lambert & Reiter beim Pomologen-Kongress in Bingen  schon auf die Vorzüge der Sorte zur Mostbereitung aufmerksam.

Der Rote Trierer Weinapfel ist ausschließlich als Wirtschaftsapfel für die Saft- und Weinherstellung geeignet. Darauf weisen auch seine weiteren Namen (Synonyme) wie Trierischer Mostapfel oder Trankapfel hin. Als breit anbaufähiger Massenträger war er geschätzt. Seine Fruchtgüte eignet sich nicht zum Frischverzehr, und so war die Sorte bei Straßenpflanzungen wenig diebstahlgefährdet. Die Frucht ist sehr fest, saftreich und hat einen säuerlich-herben Geschmack.

Der Baum erzielt auf guten Böden mit reichlich Wasser  in warmen Lagen gute Fruchtqualitäten und hohe Erträge. Seine hohe Ertragsfähigkeit sorgt jedoch bei weniger optimalen Standortbedingungen oft für Kleinfrüchtigkeit. Der Baum wächst anfangs stark, mit Ertragseintritt wächst er schwächer. Der Schnitt muss dann darauf abzielen, die Triebkraft zu erhalten. Die zuerst aufrechte Krone wird später breit und hängend. Durch die sehr späte Blüte besteht eine hohe Ertragssicherheit.

 Der Rote Trierer Weinapfel ist gegen Obstbaumkrebs robust, jedoch für Schorf stark anfällig, deshalb sollte er nur an gut durchlüfteten und für die Sorte passenden Standorten gepflanzt werden. Für die Saft- und Mostherstellung ist die Sorte nach wie vor empfehlenswert.

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