Digibet-Arena und JTI-Dome

Am Montag bin ich ja rückwärts umgefallen, als ich den TV gelesen habe: Trier ist die ärmste Stadt im Land. Da habe ich mich direkt mit meinen Kumpels zusammengesetzt, um Wege aus der Krise zu suchen - nicht, dass die Stadt noch die Viezsteuer erhöht.

Und wir haben tatsächlich zig Lösungen gefunden, alle getreu dem Motto: Was beim Südbad geht, wo ein privater Investor einsteigt, geht überall.

Fangen wir mit dem Moselstadion an, das heißt künftig Digibet-Arena. Der neue Eintracht-Sponsor zahlt die Sanierungskosten und darf dafür die exklusive Wette vertreiben: Wann ist die Sanierung endlich beendet? Wenn Mario Basler dann noch seinen Pokergewinn dazugibt, dürfte die Renovierung kein Problem mehr sein. Der größte Sanierungsfall braucht auch den größten Sponsor, deswegen heißt das Theater künftig "JTI-Dome". Es passt auch deswegen gut, weil nirgendwo sonst so viel Rauch um nix entsteht. Auch die Eishalle kann schnell saniert werden, wenn die Hafenmelodie deren Namengeber wird - die kennen sich schließlich mit allem aus, was "oben ohne" ist.

Daneben erhalten Bürgermeister und Dezernenten Privatsponsoren, deren Logo sie künftig am Revers tragen müssen - und deren Sponsoring-Summe sie dem städtischen Haushalt zur Verfügung stellen. Klaus Jensen wird präsentiert von Creditreform, Georg Bernarding von der Sporthilfe, Ulrich Holkenbrink vom Schülerzirkel und Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani von Hypo Real Estate.

Und weil diese Beispiele Schule machen, springt auch das Bistum auf: Sanierungsbedürftige Kirchen werden künftig mit Unterstützung der Traditionsfirma Haßdenteufel renoviert.

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