Diskussion: Knöllchen für Parksünder beim Eintracht-Heimspiel

Trier · Entgegen der bisherigen Praxis hat die Stadt Trier 126 Autofahrer verwarnt, die am Samstag während des Fußballspiels in der Nähe des Moselstadions geparkt haben. Dies hatte die Verwaltung wegen der schwierigen Parksituation zuvor immer geduldet.

 Knöllchen (Symbolbild)

Knöllchen (Symbolbild)

Foto: Roland Morgen

(cus) 126 Autofahrer staunten nicht schlecht, als sie am Samstagnachmittag nach dem 2:0-Sieg von Eintracht Trier zu ihrem Wagen zurückkamen. Hinter den Windschutzscheiben klemmten „Knöllchen“ über 15 Euro Verwarngeld wegen Falschparkens. Mitarbeiter des städtischen Straßenverkehrsamts waren unter anderem die Zurmaiener Straße (B.49) abgegangen, wo auf dem Rad- und Fußweg nicht geparkt werden darf.

Das Kuriose: Seit jeher steht dort bei Heimspielen alles voller Autos, ohne dass die Stadt reagiert hätte. Auf diese Duldung wegen der bekannt schwierigen Parksituation hatten sich die Fahrer offenbar verlassen.

„Ich parke bei Heimspielen seit 15 Jahren in der Peter-Lambert-Straße oder in der Zurmaiener Straße, und plötzlich verteilt die Stadt dort Strafzettel“, ärgert sich ein 62-jähriger Eintracht-Fan aus Trierweiler.

Kopfschütteln löste die Aktion der Verwaltung auch bei Eintracht-Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs aus: „Warum hat die Stadt vorher nicht mit uns gesprochen? Die Schikane geht weiter. Man macht uns ständig Schwierigkeiten. Das sind Zeichen, dass der Verein in Trier nicht gewünscht ist.“

Auch der Vorstoß der Polizei zur Sicherheit im Stadion (der TV berichtete) stieß Jacobs sauer auf: „Es wurde plötzlich alles in Frage gestellt, was seit Jahren hier passiert.“

Dezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) ist erst seit Mai für die Überwachung des ruhenden Verkehrs zuständig: „Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass es vorher geduldet wurde, auf Radwegen zu parken“, sagte sie auf TV-Anfrage. „Dieser Radweg ist ein wichtiger Bestandteil des städtischen Netzes. Wenn an der Parksituation etwas geändert werden soll, muss grundsätzlich darüber nachgedacht werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort